zum Hauptinhalt

Sport: Lautern verpasst den Uefa-Cup

Von Oliver Trust Stuttgart. Andreas Brehme saß mit versteinertem Gesichtsausdruck auf der Bank.

Von Oliver Trust

Stuttgart. Andreas Brehme saß mit versteinertem Gesichtsausdruck auf der Bank. Selten hat wohl einer so um seinen Job zittern müssen. Bei der 3:4-Niederlage in Stuttgart musste der Teamchef des 1. FC Kaiserslautern durch ein nervenaufreibendes Wellental der Gefühle. Jetzt, da die Pfälzer wieder den Sprung in den Uefa-Cup verpasst haben, wird es wohl nicht mehr lange dauern und Brehme und sein Kollege Reinhard Stumpf werden sich einiges anhören müssen.

Dass der direkte Konkurrent um den letzten Platz im internationalen Geschäft, Werder Bremen, gleichzeitig in Dortmund verlor, wird den Frust rund um den Betze steigern. Robert Wischemann, der Aufsichtsratsvorsitzende, den sie wegen seines Schnurrbarts „Lenin“ nennen, wird dem Trainergespann nicht verzeihen, dass die Mannschaft in Stuttgart lange so auftrat als gehe es um nichts mehr. Vielleicht hat der starke Mann des FCK in seiner Jagdhütte, wo er meist die Auswärtsspiele anschaut, mit einen neuen Mann telefoniert, der Stefan Kunz heißen könnte. Heute tagt der Aufsichtsrat.

Im Daimlerstadion feierten die meisten der 34 000 Zuschauer; in der Pfalz ziehen trotz der Treueschwüre des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Friedrich für das Trainerduo („Ich kann Ihnen versichern, da wird nichts passieren") dagegen dunkle Wolken auf. Schon bei den letzten Heimspielen hatte es Proteste gegen Brehme und Stumpf gegeben, die einen Vertrag bis 2004 besitzen. „Zweckgemeinschaft ist man immer. Nur zeigt sich auf dem Rasen, ob man eine richtige Zweckgemeinschaft ist. Bei uns greift nicht ein Rädchen ins andere. Wir müssen einige Dinge ansprechen, und zwar richtig“, sagt Kapitän Thomas Hengen. Entsprechend düster schauten sie drein, die geschlagenen Lauterer. Am Ende war es ihr Torwart Georg Koch, der mit einer lausigen Faustabwehr die Niederlage einleitete. Ganea sprang dazwischen und schoss das 4:3 für die Schwaben.

Es war das dritte Mal in vier Jahren, dass Kaiserslautern sein Ziel leichtfertig verspielte. Andreas Brehme machte betroffen Werbung für sich. „Am Anfang sind wir als Abstiegskandidat eingestuft worden. Jetzt hat es uns nur wegen der Tordifferenz nicht gereicht. Das ist tragisch".

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false