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Weiß auf blau. Hertha spielte am Dienstag vor Minuskulisse im Olympiastadion.

© Imago/Matthias Koch

Leere Arenen in Berlin: Der Dienstag ist kein Spieltag

Es war zu wenig los bei Hertha, den Eisbären und den Füchsen am Dienstag: Weil sportartenübergreifend zu wenig an die Zuschauer gedacht wird. Ein Kommentar.

Was war das für ein Berliner Sporttag am Dienstag: Vier Tore in einer Halbzeit bei der Hertha, die im letzten Heimspiel des Jahres dann reichlich unglücklich nicht den gelungenen Abschluss fand. Das machten die Handballer der Füchse dann schon besser, nach einem Verlängerungskrimi zogen sie nach einem Sieg ins Endrundenturnier um den DHB-Pokal ein. Und bei den Eisbären wurde fast synchron das Heimspiel-Dilemma um ein viertes Kapitel reicher. Spannend war es also, bei den Füchsen "bebte" sogar die Schmelinghalle, wie unser Mitarbeiter twitterte. Allerdings bebten nicht alle Plätze mit. Bei den Füchsen war das bisher wichtigste Spiel der Saison längst nicht ausverkauft (6490 Zuschauer), die Eisbären spielten knapp vor Minusrekord (8226 Zuschauer), den wiederum Hertha mühelos einfuhr. 27.939 Zuschauer verloren sich im Olympiastadion.

Der Dienstag als Spieltag, erst recht so kurz vor Weihnachten bei ziemlich unangenehmen Temperaturen (auch auf dem Weg zur Halle muss man durch die Kälte), ist also sportartenübergreifend unbeliebt beim Zuschauer. Freundlich formuliert. Sachlich gesprochen ist er ein Schlag ins Gesicht der Fans.

Die Klubs haben sich an die leeren Ränge gewöhnt

Besonders Hertha und die Eisbären leben zu einem großen Teil von ihren Fans aus dem Umland. Für die aber ist ein Trip nach Berlin an so einem Tag in vielen Fällen nicht machbar. Da hätten schon Dortmund und Bayern gemeinsam gegen Hertha antreten müssen, damit das Olympiastadion voll wird. Bei den Eisbären hätte am Dienstag vielleicht das siebte Finale um die Meisterschaft gezogen - aber natürlich, es gibt die bekannten Gründe für die Terminierung. Zum Einen würde es in den genannten Sportarten immer so gemacht und dann spielen ja eben enge Spielpläne (alle drei Sportarten), Fernsehen (nur Hertha) und mögliche Hallenbelegung durch andere Veranstaltungen (Füchse, vor allem Eisbären) auch oft eine Rolle.

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Die Eisbären treten in dieser Saison häufiger am Dienstag als am - vor allem auch für junge Zuschauer angenehmen - Sonntag an. Das kann nicht gut gehen. Aber irgendwie geht es ja, haben sich anscheinend die Klubs gewöhnt an die leeren Ränge. Und Hertha hatte noch Glück, dass nicht um 18.30 Uhr angepfiffen wurden - dann hätte man auch im Amateurstadion spielen können. Vielleicht aber geht die Lösung in Zukunft noch einen Schritt weiter. Wie wäre es mit Spielen am Montagmittag, zur besten Mittagspausenzeit wäre das dann für viele Arbeitnehmer auch fernsehfreundlich. Oder vielleicht mit Spielen ohne Zuschauer? Könnte für das Bezahlfernsehen der Knaller werden.

Oder vielleicht gibt es dann doch mal ein Umdenken in den Ligen, ein Denken an die Zuschauer - in der Fußball-Bundesliga haben sie es ja immerhin schon geschafft, auf die Montagsspiele zu verzichten (ab 2021/2002).

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