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Sport: Lehrstunde für DFB-Junioren beim 0:2 gegen Kroatien

Die Erkenntnis für DFB-Trainer Hannes Löhr war bitter, wenn auch nicht neu. "Unser größtes Manko ist die Technik.

Die Erkenntnis für DFB-Trainer Hannes Löhr war bitter, wenn auch nicht neu. "Unser größtes Manko ist die Technik. Sie reicht nicht mehr aus für ein Kombinationsspiel. Die Kroaten waren eine Nummer zu groß für uns. Das war ein klasse Anschauungsunterricht und eine sehr gute Lehre", erklärte Löhr nach dem verdienten 0:2 (0:2) der deutschen Nationalmannschaft "Unter 21 Jahren" gegen die Olympia-Auswahl "U 23" von Kroatien.

In der Tat bewies der deutsche Nachwuchs in Varazdin einmal mehr, dass er derzeit nicht besser ist als sein Ruf. Neben den teilweise erschreckenden technischen Mängeln leisteten sich die harmlosen DFB-Junioren bei den Gegentoren gravierende Abwehrfehler, zeigten im Angriffsspiel keinerlei Durchschlagskraft und offenbarten zudem erhebliche Defizite im Zweikampfverhalten. Was auch Beobachter Christoph Daum, Trainer von Bayer Leverkusen, monierte: "Die haben doch gedacht, sie laufen gegen einen Baum. Die Kroaten waren abgezockt, wir viel zu anständig."

Den Stab wollte Daum über der deutschen "U 21" jedoch nicht brechen, zumal die Kroaten im Schnitt um ein bis zwei Jahre älter waren als die DFB-Junioren. "Apokalyptische Dinge haben noch keinem geholfen, wobei ich das Problem auch nicht gesundbeten will. Man hat aber einige vielversprechende Ansätze gesehen. Fabian Ernst hat eine sehr gute Liberorolle gespielt. Auch Daniel Bierofka hat gezeigt, dass er mit der Kugel umgehen kann", sagte der Bayer-Coach. Doch wenn gerade einmal zwei Spieler den Beweis antreten, dass sie international mithalten können, ist das reichlich wenig. Trotzdem hat Löhr nach dem 0:2 durch Treffer von Tomo Sokota (20.) und ein Eigentor von Sebastian Schindzielorz (44.) die Hoffnung noch nicht verloren: "Die Mannschaft wird ihre Chancen in der EM-Qualifikation haben."

Allerdings wies der DFB-Trainer erneut auf die Probleme der deutschen Nachwuchsfußballer hin. "Was nützt mir das beste System, wenn die Spieler die Technik nicht haben. Die müssen sie mitbringen. Die Grundtechnik, die auch ein Schwarzenbeck hatte, muss verbessert werden." Dazu sei es auch in diesem Alter nicht zu spät, so Löhr weiter: "Ein Konopka hat unter Hennes Weisweiler auch erst mit 25 das Flanken gelernt." Auch Daum rät den DFB-Junioren, weiter hart an sich zu arbeiten und vor allem nicht zu jammern.

Dabei ist die Situation einiger "U 21"-Spieler nicht gerade erfreulich. Einen Stammplatz in der Bundesliga hat keiner, viele spielen bei den Amateurmannschaften in der Regionalliga. Und selbst da kommen sie nicht regelmäßig zum Einsatz - wie derzeit Daniel Bierofka von Bayern München.

Auch Fabian Ernst, vor einem Jahr schon als neuer Franz Beckenbauer gefeiert, ist beim Hamburger SV nur noch Ergänzungsspieler. Für den 20-Jährigen eine unbefriedigende Situation, mit der er sich noch abfindet. "Man muss eben weiter versuchen, sich im Training aufzudrängen. Das gilt für alle", sagte Ernst.

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