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Leichtathletik: Abschied von der Golden League in Brüssel

Zwölf Jahre gab es die Meeting-Serie, die nun der Diamond League weicht. Drei Athleten kämpfen am Freitag um den letzten Jackpot von einer Million Dollar.

Brüssel - In Brüssel endet heute eine Erfolgsstory: die Geschichte der Golden League. Im nächsten Jahr wird die Serie der Premium-Leichtathletikmeetings in der neuen, deutlich größeren Diamond League aufgehen. Auch wenn diese Strukturänderung des unübersichtlichen Meetingkalenders nötig war, wird der Abschied der Golden League bedauert. Denn das Konzept war in der komplexen Sportart einfach und deswegen gut: Wer bei allen sechs Meetings der Serie seine Disziplin gewinnt, partizipiert am Jackpot von einer Million US-Dollar.

Nach den Meetings in Berlin, Oslo, Rom, Paris und Zürich sind noch drei Athleten im Rennen beim Kampf um die Ein-Million-Dollar-Prämie: 400-m-Läuferin Sanya Richards (USA), Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa (Russland) und 5000-Meter-Läufer Kenenisa Bekele (Äthiopien). Gewinnen sie auch in Brüssel, teilen sie sich den Jackpot.

Zwölf Jahre lang gab es die Golden League, doch ihr Ursprung ist eigentlich fünf Jahre älter. 1993 hatten sich Berlin, Oslo, Zürich und Brüssel zu den „Golden Four“ zusammengeschlossen. Athleten, die bei allen vier Veranstaltungen ihre jeweilige Disziplin gewannen, teilten sich 20 Kilogramm Gold. Die Serie funktionierte so gut, dass der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) sie 1998 zur Golden League weiterentwickelte. Sechs Meetings gehörten zuletzt dazu.

„Die Regeln der Golden League waren sehr einfach. Aber da die neue Serie über den Kontinent hinausgehen sollte, war ein neues Format nötig“, sagt Gerhard Janetzky, Meetingdirektor des Berliner Istaf. Doch ob 2010 noch ein Istaf stattfindet, wird sich wegen der unklaren TV-Situation und der deshalb ungeklärten Sponsorenfrage nicht vor Ende September entscheiden.

Auch IAAF-Präsident Lamine Diack wollte die Golden League ursprünglich in der Diamond League, die in voraussichtlich 14 Städten stattfinden wird, behalten. Doch er konnte sich nicht durchsetzen. „Es wäre wichtig für die Leichtathletik, dass in der Zukunft ein genauso erfolgreiches System wie die Golden League gefunden wird. Denn es ist deutlich besser als Punktsysteme“, sagt Janetzky. Jetzt müssen die Athleten Punkte sammeln. Jeder Athlet, der in seiner Disziplin die meisten Punkte gesammelt hat, erhält einen Diamanten im Wert von rund 80 000 Euro.Jörg Wenig

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