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Leichtathletik: Berliner Istaf: Merkel nicht mehr Schirmherrin

Die Kanzlerin ist angeblich über die Veranstalter des Berliner Leichtathletik-Meetings Istaf verärgert. Ist die Ausladung deutscher Werfer der Grund?

Bundeskanzlerin Angela Merkel will nicht mehr Schirmherrin des Leichtathletik-Meetings Istaf sein. Auch auf ein Grußwort im Programmheft der Veranstaltung am 1. Juni im Berliner Olympiastadion verzichtet sie. Das bestätigte das Bundespresseamt dem Tagesspiegel. Als Grund nannte es, die Kanzlerin wolle nicht jedes Jahr automatisch die Schirmherrschaft übernehmen, um auch offen für andere Veranstaltungen zu sein. Istaf-Geschäftsführer Gerhard Janetzky bedauerte diese Entscheidung und sagte: „Es war Tradition, dass die Bundeskanzlerin die Schirmherrschaft übernommen hat, das haben auch ihre Vorgänger getan.“

Aus Führungskreisen des Sports war zu erfahren, Merkel habe sich darüber geärgert, dass die erfolgreichen deutschen Werfer im vergangenen Jahr nicht beim Istaf starten durften. 2007 gab es unter anderem kein Diskuswerfen der Frauen, obwohl Franka Dietzsch kurz zuvor Weltmeisterin geworden war. Dietzsch stammt aus Merkels Wahlkreis.

Diesmal sollen nun weder Diskus- noch Speerwerfen der Frauen stattfinden, Hammerwerfen der Frauen stand ohnehin nie auf dem Programm. Bereits am Dienstag hatte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble das Istaf dafür kritisiert: „Die wenigen Spitzenathleten, die wir haben, müssen wir auch auftreten lassen.“ Die Istaf-Veranstalter sind über Merkels und Schäubles Reaktion irritiert. Gesellschafter Werner Gegenbauer wollte sich gestern aber nicht äußern. Er hatte das Istaf 2002 mit Partnern übernommen und war maßgeblich daran beteiligt, die Leichtathletik-WM 2009 nach Berlin zu holen.

Die WM hat immerhin seit gestern einen Schirmherrn: Bundespräsident Horst Köhler.

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