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Volles Olympiastadion zur Leichtathletik-EM. Organisationschef Kowalski ist optimistisch, obwohl der Kartenverkauf stagnierte.

© dpa

Leichtathletik-EM: Titelkämpfe in Berlin brauchen mehr Zuschauer

Die in der kommenden Woche beginnende Leichtathletik-Europameisterschaft soll ein Zuschauermagnet werden. Doch der Kartenverkauf stockte im Sommer.

Die Veranstalter der am Montag beginnenden Leichtathletik-Europameisterschaft in Berlin sind recht überschwänglich. "Wir sind super zufrieden", sagt Kommunikationsdirektor Claus Frömming. "Das gab es bei einer EM noch nie", sagt Organisationschef Frank Kowalski. Und das stimmt ja auch: 270.000 Karten sind noch nie vor Beginn eines solchen Events verkauft worden. Der Haken an der Sache ist nur: In das Berliner Olympiastadion, in dem die meisten Wettbewerbe ausgerichtet werden, passen bei der EM 60 000 Menschen. Rechnet man die 270 000 auf die sieben Veranstaltungstage herunter, ist das Olympiastadion im Schnitt nur mit knapp 40 000 Zuschauern gefüllt. "Atmosphärisch ist unser Ziel 50 000", sagt Kowalski.

Es ist also noch etwas Luft nach oben für ein stimmungsvolles Event. Gerade in den vergangenen Wochen kam es zu einem Einbruch beim Verkauf. Ein Grund war sicher die Fußballweltmeisterschaft in Russland, die die Sportberichterstattung dominierte. "Klar, in den Medien spielte die EM in den vergangenen Wochen kein großes Thema. Das zieht jetzt aber an", so Kowalski. Das sollte es auch. Denn zumindest für die Entscheidungen unter der Woche ist das Interesse noch sehr spärlich. Dabei sind viele sportliche Höhepunkte wie das Diskuswerfen mit den Harting-Brüdern oder das Finale im Speerwerfen mit drei deutschen Medaillenkandidaten am Mittwoch respektive Donnerstag.

Bisher aber ist die EM nur am Wochenende atmosphärisch auf einem guten Weg. Die Organisatoren, das liegt in der Natur der Sache, sind optimistisch. "Das Kaufverhalten hat sich verändert. Es kaufen mehr Kurzentschlossene als früher. Darauf bauen wir", sagt Kowalski. Mediendirektor Frömming untermauert die Zuversicht auch mit Zahlen. So habe auch die sehr erfolgreiche Leichtathletik-WM 2009 in Berlin zwei Wochen vor Beginn nicht mehr Eintrittskarten verkauft. Am Ende besuchten 384 000 insgesamt die WM. "Jetzt muss Petrus mitspielen und die deutschen Athleten sollten einen guten Start erwischen", sagt Frömming. Das sieht auch Organisationschef Kowalski so. Der Mann ist ohnehin ein guter Verkäufer. Er sagt: "Es wird in der nächsten Woche den Leuten schwerfallen, etwas Besseres vorzuhaben, als zur Leichtathletik zu gehen."

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