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Leichtathletik-WM in Peking: Speerwurf: Kenianer Julias Yego holt Gold

Ein Kenianer wird Weltmeister, ein Ägypter holt Silber: Julias Yego ist mit 92,80m drittbester Speerwerfer der Geschichte, Thomas Röhler geht leer aus.

Zwei Afrikaner haben die Speerwurf-Welt auf den Kopf gestellt und für das zweitbeste Finale bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften gesorgt. Der Kenianer Julius Yego schleuderte den Speer am Mittwoch in Peking auf sagenhafte 92,72 Meter, keiner der Finalisten kam an diese Weite auch nur annähernd heran. Gemeinsam mit dem Ägypter Abdelrahman El-Sayed sorgte er für das hochklassigste WM-Finale seit 2001, als sich der große Tscheche Zelezny WM-Gold mit 92,80 Metern abholte. Thomas Röhler aus Jena verpasste die erhoffte Medaille knapp.

Der 26-jährige Yego ist damit der drittbeste Speerwerfer der Geschichte. Nur der tschechische Weltrekordler Jan Zelezny (98,48 Meter) und der Finne Aki Parviainen (93,09) stehen in der „ewigen“ Rangliste nun noch vor ihm. Titelverteidiger Vitezslav Vesely erwischte keinen guten Tag: Der Tscheche musste sich mit 83,13 Metern begnügen - Platz acht ist eigentlich nicht seine Liga.

Julias Yego war bereits mit der Saisonbestleistung nach Peking gereist

Doch Yego hat allen die Show gestohlen. Seit 14 Jahren flog kein Speer in der Welt mehr weiter. Der Champion war schon mit der Saisonbestleistung nach Peking angereist - 91,39 Meter - und konnte sich im wichtigsten Wettkampf des vorolympischen Jahres sogar noch einmal steigern. El-Sayed kam auf mit 88,99 Metern, Bronze ging an den Finnen Tero Pitkämäki mit 87,64.

Vier Jahre nach Matthias de Zordos Gold-Wurf in Daegu/Südkorea blieb dem deutschen Trio eine Medaille verwehrt - aber Röhler fehlten an diesem denkwürdigen WM-Abend im „Vogelnest“ mit 87,41 nur 25 Zentimeter zu Bronze. Mit 23 Jahren hat der Sportstudent seine sportliche Zukunft noch vor sich. Auch de Zordo war bei seinem Gold-Coup erst 23. Der Mannheimer Andreas Hofmann belegte Rang sechs, Johannes Vetter aus Saarbrücken Platz sieben.

Gleich im ersten Versuch schleuderte Röhler den Speer 86,68 Meter weit und riss die Arme hoch. Da führte der Thüringer - die Konkurrenz war verblüfft. Drei deutsche Speerwerfer in einem WM-Finale, das gab es zum letzten Mal 2003, als der heutige Bundestrainer Boris Obergföll - noch unter dem Namen Boris Henry - Bronze gewann. In Moskau konnte sich vor zwei Jahren überhaupt kein Deutscher für die Entscheidung qualifizieren. „Da haben wir jetzt schon mal eine Steigerung um 300 Prozent geschafft“, sagte der Ehemann von Weltmeisterin Christina Obergföll. (dpa)

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