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Sport: Leichtathletik-WM: "Starkes Argument für Berlin"

Helmut Digel (58) ist Vizepräsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes. Zuvor war er acht Jahre lang Präsident des deutschen Verbandes.

Helmut Digel (58) ist Vizepräsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes. Zuvor war er acht Jahre lang Präsident des deutschen Verbandes.

Was sagen Sie als Stuttgarter zur Entscheidung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sich mit Berlin und nicht mit Stuttgart oder München für die WM zu bewerben?

Ich hätte mich auch über Stuttgart gefreut, aber der DLV hat eine gute und eine politisch verantwortungsvolle Entscheidung getroffen. Man muss ja auch berücksichtigen, dass sich die Bundesregierung mit Bundeskanzler Schröder und Innenminister Schily für den Erhalt der Leichtathletikbahn im Berliner Olympiastadion eingesetzt hat.

Welcher Punkt ist aus Sicht der IAAF bei der Auswahl der Stadt besonders interessant?

Für uns ist eine entscheidende Frage, an welchem Ort wir die Leichtathletik erfolgreich präsentieren können. Wo wird das Stadion ausverkauft sein, wo entsteht eine begeisternde Atmosphäre, wo können wir die besten Einschaltquoten erreichen? Da hat Berlin noch einige Herausforderungen zu bestehen, denn es ist schwierig, in einer Weltstadt ein Stadion zu füllen. In den letzten Jahren ist das bei den Weltmeisterschaften nicht gelungen

Können Sie als deutscher IAAF-Vizepräsident die Berliner Bewerbung unterstützen?

Wir haben extra darauf geachtet, dass kein Mitglied der Bewertungskommission aus einem Bewerberland kommt. Am Ende werden fachliche Kriterien entscheiden, die IAAF wird in die Stadt gehen, in der wir die besten Möglichkeiten sehen. In meiner Rolle als Vizepräsident muss ich mich neutral verhalten. Sicher werde ich Ratschläge geben, wenn ich gefragt werde - das gilt aber auch für Helsinki, Rom, Moskau, Brüssel und Budapest.

Helsinki und Rom sind Städte, die schon jeweils einmal eine WM veranstaltet haben. Es heißt, die IAAF möchte nicht ein zweites Mal in eine solche Stadt gehen.

Das stimmt so nicht. Es gibt Argumente für beide Möglichkeiten. Man könnte sagen, man will nicht noch einmal in dieselbe Stadt, andererseits könnte man auch sagen, wir wissen, was uns in dieser Stadt erwartet. Die IAAF wird sicher nie sagen, wir kommen nie wieder zurück. Im Gegenteil, denn sonst würde manche Leichtathletikanlage aus den Stadien verschwinden.

Welche Punkte sprechen für Berlin?

Für Berlin wird auf jeden Fall das Stadion sprechen, das eines der modernsten der Welt werden wird. Dieses Stadion hält jeder Konkurrenz stand, das kann zurzeit keine andere Bewerberstadt bieten. Das Olympiastadion ist ein sehr starkes Argument für Berlin.

Was sagen Sie als Stuttgarter zur Entscheidung des

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