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Sport: Leichte Gegner für Kiefer und Haas - doch vielen Stars droht das frühe Aus

Der elektronische Kollege Zufall hat den deutschen Tennis-Größen eine Traumauslosung bei den Australian Open beschert: Bei der computergesteuerten Ermittlung des Spielplans landeten sowohl der an Nummer vier gesetzte Nicolas Kiefer wie der an Nummer zehn gesetzte Thomas Haas Haupttreffer und sollten beide die erste Turnierwoche mühelos überstehen. Läuft alles nach Plan für die beiden Toppspieler des Deutschen Tennis-Bundes, käme es erst im Halbfinale zum großen innerdeutschen Showdown im National Tennis Center von Melbourne.

Der elektronische Kollege Zufall hat den deutschen Tennis-Größen eine Traumauslosung bei den Australian Open beschert: Bei der computergesteuerten Ermittlung des Spielplans landeten sowohl der an Nummer vier gesetzte Nicolas Kiefer wie der an Nummer zehn gesetzte Thomas Haas Haupttreffer und sollten beide die erste Turnierwoche mühelos überstehen. Läuft alles nach Plan für die beiden Toppspieler des Deutschen Tennis-Bundes, käme es erst im Halbfinale zum großen innerdeutschen Showdown im National Tennis Center von Melbourne. In der ersten Runde spielt Kiefer gegen den argentinischen Sandplatz-Experten Guillermo Canas, Haas bekommt es mit einem noch zu ermittelnden Qualifikanten zu tun.

"Es hätte viel schlimmer können", sagte Turnier-Mitfavorit Kiefer zu seinem Arbeitsplan für das erste Grand Slam-Turnier des Jahres 2000, "aber bei den großen Wettbewerben gibt es heute keine wirklich leichten Spiele mehr." Auch der zuletzt angeschlagene Haas zeigte sich zufrieden: "Ich hoffe, dass ich mich in den ersten Tagen gut einspielen kann." Zu der möglichen Centre Court-Konfrontation mit Kiefer in der Endphase des Turniers erklärte Haas: "Das wäre natürlich ein Knaller." Spätestens nach den scharfen Kommentaren von Haas zum Davis Cup-Rückzug von Kiefer droht das deutsch-deutsche Duell zu einer ähnlich brisanten Angelegenheit zu werden wie früher die sportlichen Zweikämpfe zwischen Boris Becker und Michael Stich.

Die Turnierorganisatoren um Australian Open-Chef Paul McNamee zogen nach dem Computer-Glücksspiel im Melbourne Park allerdings lange Gesichter: Denn alle größeren Titelanwärter und lokalen Stars wurden in die obere Auslosungshälfte gelost - Andre Agassi, Pete Sampras, Mark Philippoussis, Thomas Enqvist, Richard Krajicek, Todd Martin und Tim Henman. "Wir werden viele Favoriten sehen, die uns früh verlassen", meinte McNamee. Bereits im Achtelfinale käme es zum mit Spannung erwarteten Vergleich zwischen Australiens Davis Cup-Held Philippoussis und dem Ranglisten-Ersten der vergangenen Saison, Andre Agassi. Das Duell Philippoussis - Agassi ist bereits heute im Finale des Schaukampfs auf der alten Melbourner Grand Slam-Anlage in Kooyong zu sehen: Philippoussis qualifizierte sich in einem 7:6, 7:6-Tiebreak-Krimi gegen Sampras für das Endspiel.

"Das ist eine Todeshälfte", sagte Haas, froh, dem Massenaufgebot von Weltklasse-Leuten ebenso wie Kiefer entkommen zu sein. Sampras hat bereits in der ersten Runde eine äußerst knifflige Aufgabe gegen den Australier Wayne Arthurs zu lösen, jenen Linkshänder, der im vergangenen Jahr Agassi in Wimbledon an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. Lospech hatte Jens Knippschild, der auf Titelverteidiger Jewgeni Kafelnikow trifft. Rainer Schüttler müßte dagegen die Auftaktrunde gegen Juan Marin (Costa Rica) problemlos lösen können. Auch der alte Recke Bernd Karbacher gilt gegen den Australier Michael Hill als Favorit. Während der Hagener Thomas Behrend gegen Fernando Meligeni (Brasilien) spielt, wird der Gegner von Axel Pretzsch (Hamburg) noch in der Qualifikation ermittelt.

Im Damenwettbewerb trifft Anke Huber in der ersten Runde auf die Niederländerin Kristie Boogert. Sollte Huber die drei ersten Runden überstehen, wäre die Französin Mary Pierce im Achtelfinale die erste gesetzte Kontrahentin, der sich die Deutsche stellen müßte. Neben Huber sind zunächst nur vier weitere DTB-Spielerinnen automatisch für das Hauptfeld qualifziert. Dabei kommt es zu folgenden Paarungen: Julia Abe - Qualifikantin, Barbara Rittner - Amelie Cocheteux (Frankreich), Anca Barna - Janet Lee (USA), Marlene Weingärtner - Anne Kremer (Luxemburg). Die Weltranglisten-Erste Martina Hingis spielt in einem reizvollen Erstrundenmatch gegen die Kroatin Mirjana Lucic, die 1999 bei ihrem Wimbledon-Siegeszug erst im Halbfinale von Steffi Graf gestoppt werden konnte.

Jörg Allmeroth

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