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Das Ziel heißt London. Für Britta Heidemann steht viel auf dem Spiel. Foto: dpa

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Sport: Leichtigkeit mit Sorgen

Britta Heidemann kämpft um Olympia-Teilnahme

Köln - Eigentlich hätte Britta Heidemann allen Grund, nervös zu sein. Aber die Olympiasiegerin im Degenfechten wirkt alles andere als unruhig. Dabei weiß Heidemann, dass für sie bei der am Samstag beginnenden Weltmeisterschaft in Catania viel auf dem Spiel steht: nämlich die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London, um die sie derzeit noch bangen muss. Und Heidemann? Von der 28-Jährigen ist nicht mehr zu hören als: „Das ist schon eine sehr angespannte Situation.“

Um sich für London zu qualifizieren, müssen die deutschen Fechtteams am 31. März 2012 unter den besten fünf Mannschaften der Welt stehen. Gelingt ihnen das, dürfen jeweils drei Teammitglieder zusätzlich im Einzel starten. Doch derzeit liegen die deutschen Degen-Damen um Vorzeigefechterin Heidemann nur auf Rang neun der Weltrangliste. „Eigentlich sollte das für uns eine einfachere Qualifikation bedeuten, aber wir hatten gleich zu Beginn sehr viel Verletzungspech“, sagt sie. Dadurch verlor die Mannschaft wertvolle Ranglistenpunkte. Für Heidemann ergibt sich somit eine ungewohnte Situation vor der WM, sie sagt: „Jeder hat von uns erwartet, dass wir uns im Vorbeigehen für die Olympischen Spiele qualifizieren, aber im Sport ist das nicht immer so einfach, wie es scheint. Aus diesem Grund ist es jetzt eben etwas enger geworden, und wir sind in der Pflicht, eine gute WM zu fechten.“

An ihren gewohnten Abläufen in der Vorbereitung ändert Heidemann dennoch nichts. Sie versucht, sich ihre Leichtigkeit zu bewahren. „Ich verspüre keinen besonderen Druck. Es ist ein Wettkampf wie jeder andere“, sagt Heidemann. Und falls die Qualifikation mit der Mannschaft tatsächlich misslingt, „muss ich mich auf die Qualifikation über die Einzelweltrangliste konzentrieren“, so Heidemann. Allerdings liegt sie auch dort aktuell nur auf Rang 18 und müsste sich noch nach vorne kämpfen.

Dass sie sich möglicherweise in der jüngeren Vergangenheit zu sehr auf ihre beruflichen Aktivitäten konzentriert hat – sie hält Vorträge über mentale Stärke und ist in der Beratungsagentur des früheren Verteidigungsministers Rudolf Scharping tätig – glaubt Heidemann nicht. „Ich habe auch zuletzt genug im sportlichen Bereich getan, um dort erfolgreich zu sein.“ Das beweise auch die Silbermedaille, die sie bei der Europameisterschaft in Sheffield geholt hat. Matthias Hendorf

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