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Sport: „Lennox Lewis wird sich stellen“

Klaus-Peter Kohl über die Zukunft der beiden Klitschkos

KlausPeter Kohl (59) ist Chef der Universum Box-Promotion. Er promotet unter anderen Witali und Wladimir Klitschko.

Herr Kohl, Sie wirken vergnügt wie selten in diesem Jahr.

Zu einer anderen Gefühlsregung habe ich keinen Grund. Vor zwei Wochen hat Witali Klitschko einen großen Kampf in New York gemacht, und jetzt ist auch Wladimir wieder sehr gut im Rennen.

Sein Kampf dauerte nicht einmal vier Runden, dann fiel sein Gegner um.

Nicholson hatte zu viel Angst und versuchte, mit einem Schlag erfolgreich zu sein. Kein schöner Kampf, aber ein schönes, überzeugendes Ende.

Wladimir Klitschkos Kampf im August dauerte nur 109 Sekunden. Hat er nach seiner schweren Niederlage und den beiden schnellen K.-o.-Siegen schon wieder die Sicherheit und Stabilität für einen großen Titelkampf?

Sie dürfen das nicht nur auf die Kämpfe reduzieren. Wladimir hatte eine ungewöhnliche Vorbereitung mit Orts- und Klimawechsel. Aber er sah im Training sehr gut aus, und wenn man sieht, wie er jetzt diesen unbequemen Mann geschlagen hat, dann sage ich: Er ist sicher. Aber richtig weiß man das erst, wenn es im Ring brenzlig wird, wenn es bei ihm mal wieder einschlägt.

Wer von den beiden Klitschkos wird eher Weltmeister?

Mein erklärtes Ziel ist es, beide zu Weltmeistern zu machen. Dabei ist völlig egal, wer zu erst. Momentan ist Witali weiter.

Wird er die Revanche gegen WBC-Weltmeister Lennox Lewis bekommen?

Wir müssen abwarten, was Lennox Lewis macht. Er ist im Zugzwang. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich stellen wird. Im Januar fällt eine Entscheidung. Davon machen wir die Planung mit Wladimir abhängig.

Wie sicher sind Sie sich, dass die Klitschkos bei Ihnen bleiben? Ihre Verträge laufen bald aus.

Ganz ehrlich, darüber haben wir drei noch nicht gesprochen. Beide hatten wichtige Kämpfe auszutragen, und nun werden wir uns hinsetzen und alles bereden. Solche Gespräche brauchen Ruhe und klare Köpfe.

Witali hat von Ihnen mehr Kämpfe in den USA gefordert.

Gerade wurde er in New York gefeiert für einen tollen Sieg. Davor hat er sich in Los Angeles bravourös gegen Lewis geschlagen. Der Rückkampf würde auch in Amerika stattfinden. Beide haben es in der Hand, große Kämpfe zu bestreiten.

Welche Seite pokert besser?

Pokern? Beide Seiten vertrauen sich. Wir haben hier gute Arbeit geleistet. Es sind bald acht gemeinsame Jahre. Beide sind klug genug zu erkennen, was gut für sie ist.

Die Fragen stellte Michael Rosentritt.

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