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Sport: Letzte Chance, vorbei!

Als José Mourinho neulich auf einer Pressekonferenz gefragt wurde, warum er eigentlich so schlecht gelaunt sei, antwortete er: „Weil ich hier nur noch weg will.“ Geschickt ließ der Provokateur aus Portugal dabei offen, ob er nur die Fragerei der Journalisten oder Real Madrid in seiner Gesamtheit meinte.

Als José Mourinho neulich auf einer Pressekonferenz gefragt wurde, warum er eigentlich so schlecht gelaunt sei, antwortete er: „Weil ich hier nur noch weg will.“ Geschickt ließ der Provokateur aus Portugal dabei offen, ob er nur die Fragerei der Journalisten oder Real Madrid in seiner Gesamtheit meinte. Am Sonntagabend war wohl beides der Fall.

0:1 hatte Real gerade beim Tabellen-17. Osasuna verloren, während Barcelona am Tag zuvor mit dem 15. Sieg in Serie den Rekord einstellte, den Real 1960/61 mit Legenden wie Alfredo di Stefano und Ferenc Puskas aufgestellt hatte. Eine derartige Serie bräuchte wohl auch Mourinho, um die sieben Punkte Rückstand auf Barcelona noch aufzuholen. 15 Siege sind aber so wahrscheinlich wie die Prognose, dass Mourinho noch lange Real-Trainer bleibt.

Am Wochenende sagte er, dass er Sehnsucht nach England habe. Dort war Mourinho „the Special One“. In Madrid hingegen soll er nur Titelbringer sein – ein Auftrag, an dem er zumindest in der Liga scheitern wird. Und intern kann er sich kaum gegen Sportdirektor Jorge Valdano und Präsident Florentino Perez durchsetzen.

Also kommt wohl der nächste Trainer, der elfte in acht Jahren, der bitte den Bossen nicht widerspricht und die teuren Stars spielen lässt, die sie jeden Sommer kaufen. Einer eben, der zur Vereinsphilosophie passt. Doch anders als bei Barcelona, das auf Kontinuität setzt, bringt Reals Strategie kaum Titel. Geht Mourinho, verpasst Madrid endgültig die Chance, daran noch einmal etwas zu ändern.

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