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Noch nicht geschlagen. Die deutschen Volleyballer (hinter dem Netz) können aber nur durch einen Qualifikations-Marathon nach London kommen. Foto: dpa

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Sport: Letzte Gelegenheiten

Einige deutsche Mannschaften haben die Olympia-Qualifikation gerade verpasst – acht können dabei sein

Berlin - Das geteilte Glück kann im Sport das größte Glück sein, deshalb gehören bei den Olympischen Spielen die Mannschaftswettbewerbe der Ballsportarten zu den emotionalen Höhepunkten: aus deutscher Sicht etwa 2004 in Athen die Goldmedaille der Hockeyspielerinnen und das im Siebenmeterwerfen entschiedene Handball-Viertelfinale gegen Spanien oder 2008 in Peking der Olympiasieg der Hockeymänner. Acht deutsche Teams hatten sich in den Ballsportarten für Peking qualifiziert. Nach dem vergangenen Wochenende und den Niederlagen der Basketball- und Volleyballspieler können es für London 2012 nur mit viel Mühe acht deutsche Mannschaften werden. Eine Übersicht.

Hockey. Sowohl die deutsche Frauen- als auch die Männermannschaft gelten bei Olympia immer als Anwärter, um bis ganz zum Schluss im Wettbewerb zu bleiben. Sie sind auch die einzigen deutschen Ballsportmannschaften, die sich schon qualifiziert haben.

Fußball. So erfolgreich die deutschen Männer bei Welt- und Europameisterschaften sind, so erfolglos sind sie bei Olympia. Die Fußballer fehlen in London zum sechsten Mal in Folge, Schuld war diesmal eine 1:4-Niederlage der U-21-Auswahl in Island, durch die die EM-Endrunde verpasst wurde. Die deutschen Frauen hingegen hatten zuletzt dreimal in Folge Bronze bei Olympia gewonnen, das Aus im WM-Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Japan allerdings verhinderte, dass die Mannschaft von Silvia Neid nach London reist.

Basketball. Seit Sonntagabend steht fest, dass die deutschen Männer nicht in London antreten werden, die Frauen hatten die Sommerspiele bereits zuvor verpasst. Das Zwischenrunden-Aus bei der Männer-EM in Litauen bedeutet, dass das Team um Dirk Nowitzki weder die direkte Qualifikation noch einen Platz beim Qualifikationsturnier erreicht hat.

Handball. So schön einfach wie vor drei Jahren haben es die deutschen Handballer diesmal nicht. Damals waren sie als Weltmeister gesetzt. Jetzt droht den Männern des DHB ein historisches Debakel: das erstmalige Verpassen von Olympia seit der Wiedervereinigung. Schuld daran ist das schlechte Abschneiden bei der WM 2011 (Platz elf). Letzte Hintertür nach London ist deshalb die EM im Januar 2012. In Serbien muss die Mannschaft als eines der beiden besten noch nicht für Olympia qualifizierten Teams abschneiden, um sich einen Platz für die Olympia-Relegation zu sichern. Dort streiten sich zwölf Teams um sechs freie Plätze. Weniger kompliziert ist die Situation für die Frauen. Bei der WM im Dezember in Brasilien reicht ein Platz unter den ersten sieben Teams, um sich für eines der drei olympischen Relegations-Turniere zu qualifizieren. Gewinnt das Team die WM, ist es direkt qualifiziert.

Wasserball. Dass sich das Frauenteam über den EM-Titel oder einen der drei ersten Plätze des Qualifikationsturniers die Teilnahme sichert, gilt als unwahrscheinlich. Das Männerteam hat etwas bessere Chancen. Jetzt muss es sich erst für die EM qualifizieren, dort im Januar 2012 unter die besten fünf noch nicht qualifizierten Teams kommen oder die letzte Möglichkeit beim internationalen Turnier im April in Edmonton nutzen.

Volleyball. Wie schwer es ist, bei Olympia dabeizusein, müssen die Volleyballspieler gerade erfahren. Bei der EM ist ihnen die Qualifikation nicht gelungen. Im November müssen sie ein Sechsnationenturnier gewinnen, um im Mai eine Chance beim Turnier in Bulgarien zu bekommen. Die letzte Gelegenheit wäre dann ein Vierländerturnier im Juni 2012. Wenigstens an einem Ort, der Hoffnung macht: Berlin. Das Frauenteam hat dagegen ihre EM Ende September erst noch vor sich und daher auch noch alle Chancen.

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