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Matchwinner Lukas Podolski (l.) umarmte nach dem rheinischen Derby seinen Trainer Stale Solbakken, der nach der Kritik der letzten Wochen nun erstmal in Ruhe weiterarbeiten kann.

© dpa

Leverkusen - Köln: Köln gewinnt rheinisches Derby in Leverkusen

Nationalstürmer Lukas Podolski wirbelt zusammen mit Sturmpartner Milivoje Novakovic die Leverkusener Abwehr durcheinander.

Robin Dutt hatte sich vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln weit aus dem Fenster gelehnt. „Ich bin ein Derby-Trainer“, verkündete der Coach von Bayer 04 Leverkusen in Anspielung darauf, dass er in der vergangenen Saison mit Freiburg sämtliche Süd-Derbys gegen Stuttgart und Hoffenheim gewonnen hat. Im Westen reüssierte er allerdings nicht, das Derby gegen den Rivalen von der anderen Rheinseite wurde vielmehr zu einem mittleren Desaster für den Champions-League-Teilnehmer. Der 1. FC Köln landete einen 4:1 (1:0)-Sieg in der BayArena, es war die erste Heim-Niederlage für Bayer 04 in dieser Saison – und zwar eine sehr bittere. Spielerisch war Leverkusen dem FC zwar überlegen, es fehlte Dutts Mannschaft aber Wettkampfhärte und Nervenstärke. Matchwinner der hart und simpel kämpfenden  Kölner waren Lukas Podolski und Milivoje Novakovic, die drei Kölner Tore in Koproduktion bewerkstelligten.  Köln erschreckte die Werkself schon in den ersten Minuten gewaltig, der FC attackierte sehr aggressiv und brachte Leverkusen so in Bedrängnis. Neuzugang Ammar Jemal kam nach 50 Sekunden über die rechte Seite, nach dem Torschuss Slawomir Peszkos klärte Ömer Toprak für den schon geschlagenen Bernd Leno. Kurz darauf traf Adil Chihi mit einem Weitschuss nur das Außennetz. Bayer 04 sammelte sich aber, Dutts Team, in dem Michael Ballack erneut im offensiven Mittelfeld spielte, zog einen Angriff nach dem anderen auf. Bester Mann war dabei André Schürrle, der sowohl über die linke als auch die rechte Flanke stürmte. Im Abschluss waren die Leverkusener allerdings unkonzentriert, manchmal auch ideenlos. So vergaben vor allem Schürrle, Derdiyok und Lars Bender beste Möglichkeiten. Die Strafe folgte kurz vor dem Seitenwechsel.

Ein Konter reichte den Gästen zum Führungstreffer. Sascha Riether preschte auf der linken Seite vor, er bediente Lukas Podolski, der im Strafraum Stefan Reinartz ausspielte und den herbei geeilten Milivoje Novakovic bediente. Der Slowene nutzte die Chance, er musste am Fünfmeter-Raum nur noch den Fuß hinhalten. Mit dem 0.1 gingen die Teams in die Pause, nach deren Ende der 1. FC Köln, wieder in Gestalt von Podolski und Novakovic, Dutts Profis erneut schwer schockte. Nach einem Fehler von Reinartz im Mittelfeld kam Podolski an den Ball, er stürmte los, Novakovic folgte, wurde angespielt, flankte in den Strafraum zu Podolski – und der überwand Leno mit einem Volleyschuss zum 0:2 (47.). Dutt stand regungslos an der Seitenlinie. Er brachte Sidney Sam für Ballack, der unauffällig geblieben war, und Stefan Kießling für den unglücklichen Derdiyok. Der Wechsel brachte nichts, Bayer 04 wirkte wie gelähmt.Auch am 0:3 waren die selben Spieler beteiligt, wieder machte Bayer-Verteidiger Reinartz eine unglückliche Figur, als er den Ball nach einem Pass von Novakovic im Strafraum verpasste. Podolski war zur Stelle, der Nationalspieler  schlug Leno diesmal mit einem harten Schuss aus etwa 13 Metern zum 3:0 (54.). Bayer 04 fiel nicht viel ein, erst nach 70 Minuten befreiten sich die Leverkusener aus ihrer Schockstarre. Erst hatte Sidney Sam eine Chance, dann brachte Simon Rolfes sein Team auf 1:3 heran. Nachdem FC-Torhüter Michael Rensing den Ball nur mit einer Hand abgewehrt hatte, war der Bayer-Kapitän aus kurzer Distanz erfolgreich. Ein Aufbäumen bekam Leverkusen jedoch nicht hin. Die Bayer-Profis fügten sich weitgehend kampflos in ihr Schicksal. Am Ende sah Schürrle nach einem Foul an Christian Eichner auch noch Rot. Mato Jajalo erhöhte in der Nachspielzeit auf 4:1.

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