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Blick in die Zukunft. Lewis Hamilton fuhr nicht nur am vergangenen Sonntag in Sotschi vorneweg. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich der britische Formel-1-Pilot auch den WM-Titel sichern.

© dpa

Lewis Hamilton dominiert die Formel 1: Alle reden schon von 2016

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton ist der diesjährige Fahrer-Titel in der Formel 1 kaum noch zu nehmen - und Teamkollege Nico Rosberg soll sich nach der erneuten Enttäuschung schon jetzt auf nächstes Jahr konzentrieren.

Es wurde schon langsam dunkel im Fahrerlager in Sotschi, als Lewis Hamilton im Vip-Bereich seines Teams Hof hielt. Und das nicht nur als fast sicherer neuer Weltmeister der Formel 1, sondern auch als Mitglied des Konstrukteurs-Weltmeisterteams Mercedes. Hamilton beschäftigten nicht nur sein eigener, erneut souveräner Sieg beim Rennen in Russland und seine eindrucksvolle Saison, sondern auch der Mannschaftserfolg: „Ich freue mich sehr darüber, hier meinen Platz gefunden zu haben, ein Teil dieses Teams zu sein, es erreicht zu haben, hier so akzeptiert und respektiert zu werden“, sagte der Brite. „Und ich glaube, ich habe es auch heute wieder einmal geschafft, genau das abzuliefern, was man von mir erwartet hat.“

Schon zuvor, im Auto, hatte der 30-Jährige bei dem Gedanken an seinen jetzt schon fast sicheren dritten Fahrer-WM-Titel Emotionen zugelassen. Gewinnt er in zwei Wochen in Austin erneut, kann nur noch Sebastian Vettel mit einem zweiten Platz die endgültige Entscheidung um eine weitere Woche bis zum Rennen in Mexiko hinausschieben, Nico Rosberg wäre endgültig aus dem Rennen. Oder, in Zahlen ausgedrückt: Lewis Hamilton braucht in den USA neun Punkte mehr als Vettel, zwei mehr als Rosberg, um bereits dort als Weltmeister festzustehen.

Zuspruch von Teamchef Toto Wolff

Dass der WM-Titel jetzt praktisch endgültig weg ist, war Rosberg natürlich klar. Aber trotz der riesigen Enttäuschung in einem Rennen, von dem er sich sicher war, es gewinnen zu können, wirkte er schon wieder recht gefasst, als er dann zwei Stunden nach dem Rennen Bilanz ziehen musste: „Dieses Jahr ist für mich offenbar ein richtiges Seuchenjahr“, sagte der Deutsch-Monegasse, „es geht so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann.“

Sein Teamchef Toto Wolff fühlte mit ihm: „Es war Nicos Wochenende. Er hat alles richtig gemacht, war schnell, gepaart mit der richtigen Dosis Aggressivität. Hut ab, wie er diese Enttäuschung weggesteckt hat.“ Dann Wolff riet Rosberg noch, ab jetzt sofort „in den 2016er-Modus“ zu schalten, sich also schon ganz auf nächstes Jahr zu fokussieren.

Hamilton: "Nico wird ganz, ganz stark zurückkommen"

Davon hielt Rosberg freilich gar nichts: „Ich will immer voll angreifen, auf Sieg fahren. Ich habe kein Problem damit, jetzt auch im nächsten Rennen in Austin wieder stark zurückzukommen.“ Wie lange es für ihn dauern werde, die Enttäuschung zu überwinden, wurde er gefragt. „Bis morgen, wenn ich dann zu Hause bin, die Familie wiedersehe, dann ist alles wieder okay.“ Über den Konstrukteurs-Titel für Mercedes konnte er sich allerdings noch nicht wirklich freuen: „Das ist jetzt sowieso zum blödesten Moment gekommen, so, wie das gelaufen ist. Das wird wohl auch noch eine Weile dauern, bis es bei mir richtig ankommt, auch wenn es natürlich sehr schön ist für das Team.“

Lewis Hamilton glaubt jedenfalls nicht, dass die Niederlage 2015 einen negativen Einfluss auf Rosbergs Stärke in der kommenden Saison haben wird. Gefragt, ob denn Sebastian Vettel 2016 sein stärkster Konkurrent werden könne, brach der Fast-Weltmeister aus seiner derzeitigen Position extremer Stärke heraus und brach eine Lanze für seinen Teamkollegen: „Von den Gegnern aus den anderen Teams sicher, wir wissen ja, wie stark Sebastian ist und dass auch Ferrari immer besser wird“, sagte Hamilton. „Aber ich bin überzeugt, dass Nico ganz, ganz stark zurückkommen und wieder schwer zu schlagen sein wird. So, wie er es in Sotschi im Qualifying war – und sicher auch schon in Austin wieder sein wird.“

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