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Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.

© Claus Vetter

Liebesgrüße aus Sotschi (12): Ab in die Halle!

Hier erzählt unser Olympia-Korrespondent Claus Vetter täglich Geschichten aus Sotschi. Diesmal stochert er ziemlich im Nebel, für ein paar erhellende Zeilen hat es dann aber doch noch gereicht.

Es musste ja irgendwann so kommen. Das Wetter als olympischer Spielverderber. War ja jedem Kritiker klar vor den Winterspielen oberhalb der Sommerstadt Sotschi. Kein Schnee und so weiter. Ein Irrtum, denn Schnee kann der Mensch im 21. Jahrhundert immer und überall herankarren oder produzieren. Am Kunstschnee scheiterte Sotschi bisher nicht, der Feind der Spiele ist feucht und trägt Grauschleier. Er krallte sich am Sonntagnachmittag in die olympischen Berge, dieser fiese Nebel.

Und wo man nichts sehen kann, da sollte man auch nicht durch die Gegend ballern. Der Biathlon-Massenstart der Männer wurde verschoben, auf Montagmorgen, 10 Uhr Ortszeit. Um 8.30 Uhr am Montag wurde er noch mal verschoben, auf unbestimmt. Um 11 Uhr dann auf bestimmt 15.30 Uhr Ortszeit. So ging es weiter. 14 Uhr: Männer fallen aus, wahrscheinlich morgen. Frauen starten vielleicht. Mehr um 16 Uhr. 16.30 Uhr: Okay, Frauen starten.

Die netten Menschen, die immer wieder ins Pressezentrum des Biathlons traten, um neue Nicht- und Vielleicht-Startzeiten zu verkünden, taten mir leid. An ihren zittrigen Stimmen spürte ich die Unsicherheit, die ihre nebulösen Aussagen ummantelte. Hilfe, hier weiß keiner, was wirklich los ist! Vielleicht sitzen wir noch nach der Schlussfeier im Laura-Zentrum und warten auf Ole-Einar und Kollegen. Und das bei den Sicherheitsspielen von Sotschi, die noch nicht sicher genug sind, denn: Olympia braucht Planungssicherheit-Spiele.

So eine – letztlich für die Frauen gut ausgegangene – Biathlon-Zitterpartie wie in Sotschi ist doch unnötig. Ab in die Halle mit dem Biathlon! Gibt es doch schon. Würde auch ganz neue Perspektiven eröffnen. Berlin könnte sich für die Winterspiele bewerben, Katar im Hochsommer. Und das würde dem IOC auch viel mehr Kohle bringen. In Katar würden sie sogar eine Arena fürs Skispringen in die Wüste zimmern. Auch für die Großschanze, da bin ich mir sicher.

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