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Sport: Links, rechts, Köpfchen

Die eindrucksvolle Rückkehr des Patrick Helmes

Leverkusen - Patrick Helmes ist endgültig wieder da. Auch Fußball-Bundestrainer Joachim Löw dürfte interessiert daran gewesen sein, was der Stürmer von Bayer Leverkusen am Donnerstagabend angestellt hat. Helmes gab mit seinen drei Toren beim 4:0 (2:0)- Auftaktsieg von Leverkusen in der Europa-League-Gruppenphase gegen Norwegens Rekordmeister Rosenborg Trondheim eine Hochglanz-Bewerbung für die Nationalelf ab. Er traf einmal mit links, einmal mit rechts, einmal mit Köpfchen. In dieser Form ist der 26-Jährige ein heißer Sturm-Kandidat für die EM-Qualifikationsspiele am 8. Oktober in Berlin gegen die Türkei und vier Tage später in Astana gegen Kasachstan.

So eiskalt Helmes auf dem Platz war, so zurückhaltend äußerte er sich zu seiner Perspektive. „Die Nationalmannschaft ist weiter ein Thema für mich. Aber nicht das aktuellste. Die nächsten zwei Wochen werden es zeigen, ob ich dabei bin. Bis dahin will ich noch das eine oder andere Tor für Bayer schießen“ – mehr ließ sich Helmes nach seiner Gala vor 13 065 Zuschauern zum Aspekt Nationalteam nicht entlocken.

Ein Kreuzbandriss im rechten Knie, den sich Helmes bei einem Freizeitspiel im Juni 2009 zuzog, war der Beginn einer langen Leidenszeit für ihn. 21 Treffer gelangen ihm 2008/2009 in seiner ersten Bundesliga-Saison für Bayer Leverkusen. Dann der Schock, schon der zweite nach einem Mittelfußbruch im September 2006, damals noch in Diensten des 1. FC Köln.

Jetzt, denkt Helmes nach seinen Premieren-Treffern im Europacup, ist er „persönlich auf einem guten Weg“. Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika war er nur Fernseh-Zuschauer. Doch er arbeitete hart an seinem Comeback, traf dreimal im DFB-Pokalspiel gegen Pirmasens und erzielte am vergangenen Samstag in letzter Sekunde das 2:2 in Hannover. Schon beim Länderspiel in Kopenhagen gegen Dänemark (2:2), für ihn der erste Einsatz im DFB-Team seit April 2009, deutete Helmes am 11. August mit seinem Tor zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung an, wie wertvoll er für Bundestrainer Löw sein kann.

„Ich bin wieder topfit. Alles ist wieder so, wie es sein sollte“, stellte der gebürtige Kölner nach dem 4:0 gegen Trondheim fest, zu dem Stefan Reinartz mit einem fulminanten Schuss in den Winkel das 2:0 beitrug. Nie hat Helmes an seinen Qualitäten als Torjäger gezweifelt – „wenn ich fit war“.

Bayers Trainer Jupp Heynckes war nach dem Spiel auch voll des Lobes für seinen Stürmer: „Das ist ein Produkt seiner Arbeit. Er hat hart an sich gearbeitet und ist wieder prädestiniert dafür, Chancen zu verwerten.“ Ein Höhepunkt war Helmes’ 3:0: Frech schaute er sich Rosenborgs Keeper Daniel Örlund aus, spekulierte ein wenig und schoss aus spitzem Winkel ein – eiskalt, souverän, mit viel Instinkt. „Ein typisches Tor von Patrick“, kommentierte Heynckes die wiedergefundenen Fähigkeiten seines Stürmers. Und die sollten spätestens jetzt auch bei Löw wieder intensiv gefragt sein. dpa

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