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Haha, gewonnen! Bastian Schweinsteiger, hier nach dem Spiel gegen die Niederlande am Mittwochabend, stellt sich ab 13 Uhr der Presse - was ihm nicht allzu schwer fallen dürfte.

© dpa

Liveticker von der DFB-Pressekonferenz: Den inneren Schweinihund besiegen

Nach dem 2:1-Sieg tritt ein aufgeräumter Bastian Schweinsteiger vor die Presse. Spektakuläres hat der nicht zu vermelden, gibt sich aber unterhaltsam. Unser Liveticker von der DFB-Pressekonferenz zum Nachlesen.

13.13 Uhr: Und das war's auch schon. Schweinsteiger verlässt das Podium, zurück bleibt ein zettelstapelzusammenstoßender Harald Stenger. Die Kamera zoomt weg. Fertig. Wir konstatieren: Traumapatient Schweinsteiger ist physisch und psychisch auf einem guten Weg - spielt Pässe (gestern Abend), macht Witze (gerade eben). Auch das ist ein Grund für Heiterkeit und Herzensfreude. Alles ist gut - jetzt. Hier.

13.11 Uhr: Jetzt das Thema Boateng. Schweinsteiger: "Wir haben eine sehr, sehr gute Reservebank - da mache ich mir keine Sorgen." Alles Weitere müsse der Bundestrainer entscheiden, der übrigens - das haben wir noch gar nicht gesagt - gar nicht da ist. Auf Nachfrage ein echter Schweini: "Der Miro (Klose, Stürmer, die Red.) wird wohl nicht Rechtsverteidiger spielen." Dröhnendes Gelächter.

13.10 Uhr: Wir halten mit Schweinsteiger fest: Holland ist eine sehr starke Mannschaft, die DFB-Elf hat gut gegen, aber auch mit dem Ball gearbeitet. Die Laufwege waren gut. Sagt Schweinsteiger, jetzt ernst - und gleich wieder nichtssagend.

13.08 Uhr: Es geht viel um Gomez' erstes Tor, die feine Ballmitnahme des vermeintlichen Grobmotorikers. Schweinsteiger: "Er muss aufpassen, dass er nicht nach Brasilien geht, wenn er so weitermacht." Noch mehr Heiterkeit.

13.05 Uhr: "Die Portugiesen haben gut gestanden." Sagt Schweinsteiger. So viel nochmal zur Vorvergangenheit des heutigen Spieltags. A propos "gestanden": "Wir haben 30 Minuten auf dem Rollfeld gestanden", klagt jetzt DFB-Pressesprecher Harald Stenger, von der Seite eine Transferbeschwerde Schweinsteigers aufgegriffen habend, die schlechten Reiseanbindungen an. Heiterkeit unter den Journalisten.

13.00 Uhr: Schweinsteiger wirft sich sodann für den (vermeintlich) schwächelnden Jugendfreund und Bald-Jubilar (99 Länderspiele) Lukas "Poldi" Podolski in die Bresche. "Es wird zu wenig gesehen, was die Offensivspieler auch defensiv arbeiten - also, wie der Philipp und der Poldi Robben beschäftigt haben." Philipp, Poldi, Robben - was nach dem Zoo des Grauens klingt, ist in Wirklichkeit eine Spielanalyse. Keine sehr tiefgehende freilich. Wir haben wirklich nichts verpasst.

12.56 Uhr: OK, wir haben aufs falsche Pferd gesetzt, das alte Villarriba-Villabajo-Problem. Während "Sport 1" noch Werbung zeigt, wird auf "N-TV" längst live gesendet. Wir entschuldigen uns vielmals - und haben jetzt umgeschaltet. Klingt aber so, als hätten wir nichts verpasst. Schweinsteiger spricht: Man braucht beide Stürmer, Gomez und Klose, sagt er artig, und dass man, also er, der traumatisierte Vize-Bayern-Schweinsteiger, in einem Spiel "immer über den eigenen Schweinehund kommt". "Schweinihund", ruft ein Kollege hier im Büro. Der kostet.

12.55 Uhr: Suchen wir also nach Subtexten, zum Beispiel bei den Holländern: "Wir haben am Anfang unsere Chancen nicht reingemacht", sagt Klaas-Jan Huntelaar in einem Einspieler. Heißt so viel wie: "Ich will spielen, van Persie kann nix." Jetzt nochmal Werbung.

12.50 Uhr: Gleich geht's los - "Sport 1" hat die Allergikerkissendauerwerbung bereits eingestellt und zeigt Bilder vom Flug der Nationalmannschaft von Charkiw nach Danzig. Sodann: Pausenfüllendes Archivmaterial - 3-D-Analysen, Mixed-Zone-Interviewschnipsel abgeklärt-zufriedener, also in Floskeln erstarrter Fußballprofis. Hummels, Neuer, Lahm - und schließlich Podolski, der (wie eigentlich immer) alles (das wenige, was offenbar zu sagen ist) auf den Punkt bringt: "Wir freuen uns allgemein." Ich kann mich grad schwer motivieren - zu viel allgemeine Freude gestern.

12.00 Uhr: Die Spannung steigt - nicht wirklich. Wenn um 13 Uhr der "Emotional Leader" der deutschen Nationalmannschaft, Bastian Schweinsteiger, vor die Presse tritt, sind die spannenden Themen rar gesät. Der 2:1-Sieg gegen die Niederlande am Vorabend hat die Tür zum Viertelfinale weit aufgestoßen - alle sind glücklich und zufrieden. Naja, fast alle. Aber was die Mannschaft betrifft: Sieht man vom gelbgesperrten Jerome Boateng ab, sind bis zum letzten Gruppenspiel gegen Dänemark (Sonntag, 20.45 Uhr im Tagesspiegel-Liveticker) eigentlich keine Positionen neu zu besetzen - jetzt, wo auch in der Scholl-Gomez-Kontroverse endlich Ruhe ist. Aber vielleicht geht's bei der PK ja genau darum - also um Boateng. Wir werden sehen.

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