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Sport: Lizenz zum Weiterspielen

Kaiserslautern bleibt erstklassig: 1:1 gegen Dortmund

Kaiserslautern Als über die Stadionlautsprecher der lokale Hit „Super FCK“ dröhnte und die Massen jubelten, stand Matthias Sammer beim vierten Schiedsrichter und schimpfte. Der Trainer musste seinen Frust loswerden. Die Fußball-Aktiengesellschaft Borussia Dortmund hatte beim 1:1 gegen den 1.FC Kaiserslautern im Fritz-Walter-Stadion vor 47315 Zuschauern auf peinliche Art die Teilnahme am Uefa-Cup verspielt.

Dortmund scheiterte im Fernduell ausgerechnet gegen den VfL Bochum, dessen Spieler so viel wert sind wie einer der Dortmunder Stars. Lediglich auf den Umweg über den UI-Cup hat Dortmund noch die Chance, in der nächsten Saison am Uefa-Cup teilzunehmen. Sollte das nicht gelingen, werden die Schulden nun weiter über die 30 Millionen hinauswachsen. Und die Kritik am Trainer erhält ebenfalls neue Nahrung.

Kaiserslauterns Spieler hingegen konnten feiern. Miroslav Klose hatte Tränen in den Augen. Der Stürmer wechselt zu Meister Werder Bremen, nun sagte er: „Ich komme wieder.“ Alex Knavs und Vratislav Lokvenc winkten beglückt ins Publikum. Sie spielen als künftige Bochumer im internationalen Geschäft. Auch deshalb hatten sie ein Interesse, die Dortmund auf Distanz zu halten.

Der Tscheche Lokvenc schoss seinen aktuellen Arbeitgeber nach sechs Minuten in Führung. Nach einer Viertelstunde aber kam Dortmund besser ins Spiel. Wirklich Gefahr kam erst auf, als Koller allein im Pfälzer Strafraum zu einem Kopfball kam. Es war die 71. Minute. Kehl hatte geflankt, und der Tscheche wuchtete den Ball zum 1:1 ins Netz.

Es war kein glückliches Ende. Zur nächsten Saison wird Coach Sammer einige seiner Spieler verlieren. Dede und Frings sind bei den Bayern im Gespräch, und der tschechische Mittelfeldregisseur Rosicky muss wohl aus finanziellen Gründen verkauft werden. „Ich weiß noch nicht, welche Mannschaft ich nächste Saison haben werde“, sagte Sammer. Der Coach versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Er sagte: „Wir stehen zu Recht auf diesem Platz.“

Für Kurt Jara schien an diesem Nachmittag wieder alles in Ordung. „Mit der Kritik am Verein wollte ich für Reibungspunkte sorgen“, sagte Jara. Weil er Klubchef Rene C. Jäggi für die fehlgeschlagene Einkaufspolitik verantwortlich gemacht hatte, war trotz des Vertrages bis 2005 über seine Ablösung spekuliert worden. Jara sagt nun: „Ich habe meine Verträge immer eingehalten.“

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