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Sport: Llansantffraid kommt

Der FC Liverpool startet in die Champions League

Liverpool In Llansantffraid wohnen zweifellos nette Leute. Wie sonst konnte der ortansässige Fußballklub, der Waliser Meister TNS Llansantffraid, auf die Idee kommen, seinen Platz in der Qualifikation zur Champions League freiwillig dem FC Liverpool zur Verfügung zu stellen? Die Liverpooler waren in Not. Sie hatten zwar im Mai im Elfmeterschießen gegen den AC Mailand die Champions League gewonnen, waren aber als Fünfter in Englands Premier League nur für den Uefa-Cup qualifiziert. Die Uefa schuf eine Lex Liverpool: Die „Reds“ erhielten eine Ausnahmegenehmigung, um in der Champions League zur Titelverteidigung antreten zu dürfen. Und dann fiel das kuriose Los: Gegner in der Qualifikationsrunde wurde ausgerechnet der so großzügige TNS Llansantffraid. Heute steigt in Liverpool das Hinspiel.

Die Stadien beider Klubs liegen nicht einmal 100 Kilometer auseinander. Und doch trennen die Vereine Welten. Der FC Liverpool hat zur neuen Saison gerade Mohamed Sissoko vom FC Valencia verpflichtet – für 7,5 Millionen Euro. Der Vertrag mit Nationalspieler Steven Gerrard wurde kürzlich bis 2009 verlängert, Gerrard verdient nun 147 000 Euro – pro Woche. Allerdings gibt Liverpool das Geld auch nicht grenzenlos aus: Vom beabsichtigten Transfer von Luis Figo (Real Madrid) nahm der Klub Abstand. Es heißt, er sei zu teuer.

Diese Dimensionen sind dem TNS Llansantffraid – das Kürzel steht für das Computerunternehmen Total Network Solutions – fremd. Der Klub stemmt einen Saisonetat von 700 000 Euro. Einige Spieler des Klubs wohnen in Liverpool, oft sind sie Zuschauer beim FC an der Anfield Road. Im eigenen Stadion geht’s beschaulich zu: Gerade mal 333 Zuschauer lassen sich im Durchschnitt bei den Heimspielen des TNS blicken. Tsp

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