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Sport: London-Marathon: Verspekuliert

Mit zweiten Plätzen hat Paul Tergat Erfahrung. Bei den letzten beiden Olympischen Spielen und den vergangenen beiden Weltmeisterschaften hatte der Kenianer jeweils Silber über 10 000 m gewonnen.

Mit zweiten Plätzen hat Paul Tergat Erfahrung. Bei den letzten beiden Olympischen Spielen und den vergangenen beiden Weltmeisterschaften hatte der Kenianer jeweils Silber über 10 000 m gewonnen. Nun belegte er Rang zwei auch bei seinem ersten Marathon in London. Bis fünf Kilometer vor dem Ziel lag Tergat unmittelbar hinter Abdelkader El Mouaziz. Doch dann fehlte dem Marathon-Neuling die Kraft, um dem Tempo des Marokkaners folgen zu können. El Mouaziz, der bereits vor zwei Jahren in London gewonnen hatte und dort auch schon zweimal Zweiter war, siegte schließlich in der Jahresweltbestzeit von 2:07:11 Stunden und wurde dafür ebenso wie die Siegerin Derartu Tulu (Äthiopien/2:23:57) mit einer Prämie von 80 000 Dollar belohnt.

"Es war eine tolle Erfahrung für mich. Ich habe viel gelernt", sagte Paul Tergat und erklärte: "Es gab immer wieder Tempowechsel - und das macht einen fertig." Der beste kenianische Langstreckenläufer hatte sich zudem verspekuliert: "Als El Mouaziz weglief, habe ich auf António Pinto gewartet. Denn ich dachte, er startet wie im vergangenen Jahr eine Aufholjagd. An ihm wollte ich mich orientieren." Und während Tergat umsonst auf den portugiesischen Vorjahressieger wartete, erlief El Mouaziz einen deutlichen Vorsprung. Es war auch bei den Frauen nicht unbedingt der Tag der Kenianer. So musste Tegla Loroupe, die in Berlin 1999 die Weltbestzeit von 2:20:43 gelaufen war, schon nach wenigen Kilometern wegen Muskelproblemen stehen bleiben. Sie holte zwar noch einmal den Rückstand zur Spitzengruppe auf, doch am Ende reichte es trotzdem nur zu Rang acht.

Während der London-Marathon in der Spitze die hochkarätigste Besetzung der vielen Frühjahrsrennen über die 42,195 km hatte, ist die Veranstaltung auch in anderer Hinsicht die Nummer eins. Nirgendwo wollen so viele Läufer einen Marathon rennen. Über 90 000 Athleten bewarben sich um einen Startplatz. Doch nicht einmal die Hälfte von ihnen hatte Lottoglück. Denn genau 41 974 Läufern losten die Organisatoren eine Startnummer zu. Letztlich gingen etwa 32 000 von ihnen unterhalb der Sternwarte von Greenwich an den Start. Damit hatten die Londoner sogar den New-York-Marathon überflügelt und veranstalten zurzeit den größten Marathon der Welt. Wesentlich höher sind allerdings die finanziellen Bedingungen des London-Marathons, der ein Gesamtbudget von über 22 Millionen Mark hat.

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