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Sport: Luftlöcher und andere Schwächen Frankreich enttäuscht beim 2:2 gegen Kroatien

In der 52. Minute passierte etwas, womit wirklich keiner rechnen konnte.

In der 52. Minute passierte etwas, womit wirklich keiner rechnen konnte. Marcel Desailly, Kapitän der bis dahin technisch klar überlegenen französischen Nationalmannschaft, schlug im eigenen Strafraum mit dem rechten Fuß ein Luftloch. Der bis dahin ohne jede Torchance gebliebene kroatische Starstürmer Dado Prso nutzte diesen Fehler und schoss den an Desailly vorbeigetickten Ball mit voller Wucht zum 2:1 für Kroatien ins Netz. Am Ende hieß es 2:2. Frankreich hat die vorzeitige Qualifikation für das Viertelfinale verpasst, das die Kroaten mit einem Sieg gegen England noch erreichen können. Dabei hatte nach der ersten Halbzeit wohl niemand im Stadion „Magelaes Pessoa“ von Leiria mit diesem Endstand gerechnet.

Denn die Kroaten hatten erst zu Beginn der zweiten Halbzeit eingesehen, dass sie gegen die nicht mit vollem Einsatz spielenden Franzosen eine Chance hatten. Zwei Minuten nach der Pause hatte Schiedsrichter Kim Milton Nielsen nach einem Zweikampf zwischen dem Kroaten Dovani Rosso und dem in dieser Szene ungeschickt agierenden Mikael Silvestre auf Strafstoß entschieden. Milan Rapaic verwandelte sicher, obwohl Fabien Barthez wie im Spiel gegen England in die richtige Ecke gesprungen war. Bis zu diesem Elfmeter dominierten die Franzosen, bei denen im Gegensatz zum 2:1-Sieg gegen England in Desailly, Dacourt und Wiltord drei neue Spieler in der Startformation standen, die Partie, ohne dabei zu glänzen.

Bei ihrem Führungstreffer in der 22. Minute sah es zunächst so aus, als ob die Franzosen den Treffer von Torsten Frings für die deutsche Nationalmannschaft aus dem Spiel gegen die Niederländer nachgestellt hätten. Doch Zinedine Zidanes Freistoß von der linken Seite war nicht wie der von Frings ohne Berührung eines anderes Spielers in die lange Ecke getrudelt, der Kroate Igor Tudor hatte den Ball noch mit der Hacke entscheidend abgefälscht. Es war das dritte Tor der Franzosen bei dieser Europameisterschaft, und das dritte nach einer Standardsituation. Schöne Spielzüge gab es vor der Pause nur wenige zu sehen. Nach dem unerwarteten Rückstand kombinierten die Franzosen besser, doch auch der erste französische Treffer aus dem laufenden Spiel war nicht herausgespielt.

Eigentorschütze Tudor leitete mit einem zu kurz geratenen Rückpass den Ausgleich in der 64. Minute ein. Der kroatische Torhüter Tomislav Butina kam zwar vor dem heranstürmenden David Trezeguet an den Ball, doch sein Befreiungschlag prallte Trezeguet an die Hand und vor da vor die Füße, er musste den Ball nur ins Tor schieben. Das erste EM-Tor der Franzosen aus dem Spiel heraus war, wie alle anderen Treffer an diesem Abend, nach einem Fehler gefallen.

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