zum Hauptinhalt
Foto: AFP

© AFP

Sport: Lukas haut drauf

Podolski kritisiert Köln und droht mit Abschied

Köln - Beim 1. FC Köln sorgt Lukas Podolski für Ärger. Der Angreifer muss wegen öffentlicher Kritik an seinem Arbeitgeber mit einer Geldstrafe rechnen und liebäugelt sogar mit einem vorzeitigen Vereinswechsel. Die Situation um den Nationalspieler spitzte sich vor dem Bundesliga-Freitagsspiel (20.30 Uhr, live bei Sky) gegen Borussia Dortmund zu.

Podolski hatte sich extrem kritisch über die Entwicklung seines Vereins geäußert. „Wir treten auf der Stelle“, sagte er. „Und wenn das auf Dauer so bleibt, muss ich mir schon Gedanken um meine Zukunft machen.“ Der schwache Ligastart hat den 2009 für zehn Millionen Euro von Bayern München an den Rhein zurückgeholten Torjäger frustriert.

Podolski klagte: „Als der FC mich zurückholte, wurde mir gesagt: Am Anfang wollen wir die Liga halten, dann gute Transfers tätigen, um eine Mannschaft aufzubauen, die eine Zukunft hat. Die in drei bis vier Jahren auch mal um die internationalen Plätze spielen kann. Doch diese Entwicklung sehe ich nicht. Wir spielen wieder gegen den Abstieg.“

Der 25-Jährige sagt: „Uns fehlt einfach die klare Strategie.“ Stattdessen bemängelt er nach sieben Spieltagen und bereits vier Saisonniederlagen die seiner Meinung nach nicht ausreichende Qualität im Kader von Trainer Zvonimir Soldo, der trotz aller Bekenntnisse von Klubchef Wolfgang Overath und Manager Michael Meier um seinen Job bangen muss, wenn es erneut eine Niederlage gibt. Es gebe Klubs, „die finanziell ähnlich aufgestellt sind wie Köln oder sogar noch schlechtere Voraussetzungen haben – und es dennoch besser machen“, stellte Podolski fest und drohte mit seinem Abschied. Vor der Saison habe es bereits Angebote aus England und Italien gegeben.

Meier zeigte sich zunächst „verwundert“ über Podolskis Aussagen in der „Sport-Bild“, am Donnerstag nannte er sie „nachvollziehbar“. Podolskis Äußerungen resultierten „aus einer Frustrationssituation“: „Das teilen alle im Verein.“ Dennoch dürfte der Manager heftiges Magengrimmen haben, weil fest vereinbart war, dass man miteinander und nicht übereinander spricht. Daran hat sich Podolski nicht gehalten. Ob es für ihn Konsequenzen gibt, war unklar.

Völlig konträr und ohne echtes Problem präsentiert sich der BVB, der mit einem Sieg erstmals nach 2624 Tagen wieder die Tabellenführung übernehmen könnte – zumindest bis Samstag. Doch Trainer Jürgen Klopp warnte seine Spieler: „Köln hat richtig Druck und in der Vergangenheit besser gespielt, als es die Ergebnisse vermuten lassen.“ dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false