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Sport: Magath will Balakow als Manager

Stuttgarts Trainer: Wir wären ein gutes Tandem

Stuttgart. Für Krassimir Balakow wird es im Trainingslager des VfB Stuttgart diese Woche in Albufeira in Portugal mehr zu tun geben als für alle anderen schwäbischen Profis. Der fast 37 Jahre alte Bulgare wird ordentlich schwitzen müssen, weil sein Trainer Felix Magath immer noch ein besonderer Freund fundamentaler Konditionsarbeit in der Vorbereitungsphase ist. Es wird wohl die letzte harte Zeit mit Läufen und Ausdauertraining sein. In Portugal wird über Balakows Rückzug als Spieler zum Ende dieser Saison verhandelt. Beim VfB Stuttgart deutet darauf hin, dass Spielmacher Krassimir Balakow im Sommer aufhört und ins Management des schwäbischen Klubs wechselt.

Der Bulgare, der am 29. März 37 Jahre alt wird, soll in Stuttgart zu einer Art Manager und Botschafter werden und eine Rolle spielen, wie sie einst Rudi Völler bei Bayer Leverkusen ausfüllte. „Mit seinen Kontakten und Sprachkenntnissen deckt er ganz Südeuropa und Südamerika ab. Ich könnte mir vorstellen, dass er aufhört“, sagt Stuttgarts Trainer Felix Magath. „ Wir wären ein gutes Tandem. Aber es liegt an ihm, ob er aufhören will. Fit für eine weitere Saison ist er jedenfalls noch.“ Balakow hält sich selbst mit Aussagen über seine Zukunft noch zurück. „Wir werden in aller Ruhe darüber reden und eine Lösung finden“, sagt der Bulgare. Eines sei für ihn klar: „Ich werde der Zukunft des VfB Stuttgart nicht im Wege stehen.“

Kampf gegen Rüssmann gewonnen

Hört Balakow auf, könnten die Schwaben einen Großteil seines rund drei Millionen Euro umfassenden Gehaltes einsparen. Der Regisseur, so heißt es aus der Klubzentrale, arbeite dann für die Hälfte oder weniger. Ein Platz im Management oder Trainerstab war seit Jahren im Gespräch. Zuletzt stand der inzwischen fristlos gekündigte Manager Rolf Rüssmann dieser Lösung im Wege, die Balakow sogar vertraglich zugesichert worden sein soll. Rüssmann habe den einflussreichen Bulgaren nicht neben sich dulden wollen und drohte mit gerichtlichen Schritten gegen den Profi und seinen Rentenvertrag. Intern hatte Balakow seit längerem angedeutet, dass er bereit wäre, seine Karriere zu beenden. Und das, obwohl ihm sein Vertrag, der noch vom früheren VfB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder abgeschlossen worden ist, die Möglichkeit bietet, mit einem ärztlichen Tauglichkeitsattest um ein weiteres Jahr zu verlängern – wenn er es will. Stuttgarts Präsident Manfred Haas wird im Trainingslager in Portugal selbst die Gespräche mit Balakow führen.

„Balakow ist auf mich zu gekommen, und wir haben über meine Erfahrungen beim Aufhören gesprochen“, sagt Trainer Magath. „Es muss nur bald eine endgültige Entscheidung fallen, damit wir die neue Saison planen können.“ Es wäre wichtig, einen solch erfahrenen Spieler länger an den Verein zu binden, sagte Magath. „Er ist nicht nur wichtig für die Mannschaft, sondern für den ganzen Klub.“ Seit acht Jahren spielt Balakow im Trikot der Stuttgarter, der einst als Schaltzentrale des „magischen Dreiecks“ mit Fredi Bobic und Giovane Elber galt. Deshalb wünscht sich Stuttgarts Trainer einen dringend neuen „erfahrenen Mittelfeldspieler“ als Ersatz. Dem Klub liege jetzt endlich ein schlüssiges sportliches Konzept vor. Und in dem taucht Krassimir Balakow mit seinen drei Millionen Euro Gehalt nicht mehr als Spieler auf.

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