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Verkopft: Der Mainzer Shawn Parker (r.) und der Frankfurter Bamba Anderson (l.) versuchen, an den Ball zu kommen.

© dpa

Mainz - Frankfurt 0:0: Mainz und Frankfurt tun sich nichts

Nullnummer im Südwesten: Der FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt kommen im Sonntagsspiel nicht über ein torloses Unentschieden hinaus.

Derbystimmung herrschte nur auf den Rängen. Auf dem Rasen dagegen fehlte es an Pfeffer und Esprit, um diese Rhein-Main-Auseinandersetzung zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt zu würzen. Das 0:0 am Sonntagnachmittag nutzte nur dem großen Nachbarn, da sich die Eintracht in der Tabelle auf Platz fünf verbesserte; der Tabellenzehnte Mainz dagegen verspielte seine letzte Europacup-Hoffnung mit einem nach der Pause zwar couragierten, aber nie zwingenden Auftritt.

Eine Hiobsbotschaft mussten die Mainzer schon vor Spielbeginn verarbeiten. Ihr bester Stürmer, der bisher dreizehnmal erfolgreiche Ungar Adam Szalai, fällt für den Rest der Saison zu. Er zog sich am vergangenen Samstag beim Bundesligaspiel in Dortmund eine Fraktur am Querfortsatz eines Lendenwirbels zu. Eine schwerwiegende Verletzung, die er erst bei der Vorbereitung auf das Rhein-Main-Derby schmerzhaft spürte. Doch wehleidig darauf zu reagieren war den Mainzern an diesem Sonntag verboten, da es um die letzte Chance der 05er ging, sich vielleicht doch noch für die kommende Europa-League-Saison zu qualifizieren. Trainer Thomas Tuchel hatte das Tagesmotto so vorgegeben: „Raus in den Gegenwind und Rücken durchdrücken. Mehr als schiefgehen kann es nicht.“

Während es für Tuchel nach zuletzt drei Mainzer Niederlagen nur noch darum ging, „auf das Ergebnis zu schauen“, gingen die Frankfurter ohne echten Stürmer in dieses Spiel. Mittelfeldspieler Alexander Meier, selbst zuletzt am Knöchel verletzt und wie Szalai dreizehnfacher Torschütze in dieser Spielzeit, wurde als Spitze aufgeboten. Dahinter sollten umtriebige Profis wie Inui, Aigner und der erst 17 Jahre alte Stendera für Betrieb in der Mainzer Abwehr sorgen.

Das gelang aber nur selten, weil sich beide Mannschaften strikt an ihre taktischen Vorgaben im 4-2-3-1-System hielten. So bekamen 34 000 erwartungsfrohe Zuschauer in der ausverkauften Mainzer Arena eine zwar bewegte, aber vor der Pause doch recht ereignislose Begegnung zu sehen. Nur der Mainzer Ivanschitz sprengte einmal mit einem Schlenzer auf den in Frankfurt ausgebildeten Nicolai Müller das Ordnungsschema. Müller aber machte nichts aus seiner Freiheit vor dem Tor und schob den Ball am Ziel vorbei (24.). Auf der anderen Seite scheiterte der bis dahin bestenfalls redlich bemühte Meier mit einem Volleyschuss an Torhüter Wetklo (43.), der zuletzt in Dortmund die Mainzer Verantwortlichen mit seinen emotionalen Ausbrüchen während des Spiels genervt hatte. Wetklo konzentrierte sich wie sein sowieso stoischer Frankfurter Kollege Nikolov, mit 38 der Oldie dieses Treffens, unter Nachbarn, auf seine Kernaufgabe und tat auch gut daran.

Da sich das Muster dieses Spiels unter Gleichen auch nach dem Wechsel kaum veränderte, wagte der Frankfurter Trainer Armin Veh eine spieltaktische Zäsur. Er stellte auf ein Rautensystem mit zwei Spitzen, den eingewechselten Lakic und Occean (64.), um mit Meier als vorderem und Rode als hinterem Mittelfeldspieler, Celozzi und Stendera auf den Halbpositionen und Jung, vorher im defensiven Mittelfeld, auf der vertrauten Rechtsverteidigerposition.  Was bis zum Schluss blieb, war das 0:0, und das war an diesem Sonntag nur der Eintracht recht.

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