Mainz - Thomas Tuchel war bedient. Was der Fußballlehrer bei der 1:2-Heimniederlage der Rheinhessen gegen den Hamburger SV gesehen hatte, bot hinreichend Anlass zu pauschaler Kritik: „Wir haben in allen Kategorien ein schlechtes Spiel gemacht.“ Statt auf überzeugende Weise die Option auf einen Platz im kommenden Europa-League-Wettbewerb geltend zu machen, enttäuschte der FSV Mainz 05, kraft- und ideenlos wie selten, seine geduldigen Anhänger in der eigenen Arena.
Der Hamburger SV dagegen, zuletzt dreimal nacheinander Verlierer, rappelte sich nach einer Woche der harten Ansprachen und des Schimpfens wieder auf. „Das ist Effektivität, das ist Bundesliga“, sagte Tuchels Kollege Thorsten Fink über den Auftritt seines Teams, das aus vier Gelegenheiten zwei Treffer durch den entschlossen handelnden Südkoreaner Son erzielte. Der Mainzer Anschlusstreffer durch Parker änderte an den Verhältnissen nichts mehr. Hamburg darf nach Wochen im Abwärtstrend wieder auf einen Europacup-Platz hoffen.
Rafael van der Vaart spielte als neuer Kapitän auf wie seit Wochen nicht, Vorgänger Westermann bot in seinem Kernjob als Innenverteidiger eine starke Leistung, Son war wieder der starke Stürmer wie beim 4:1-Erfolg in Dortmund. „Die Leistung stimmte endlich wieder, so muss es sein“, lobte van der Vaart, der sich wohl fühlte und offenbar froh war, mal wieder als Fußballspieler mit Führungsqualität gefragt zu sein und nicht als Privatmann und Schlagzeilen-Objekt für den Boulevard. Roland Zorn
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