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Sport: „Man muss die Fehler ansprechen“

Klaus Brüggemann über seinen Verein Hertha BSC

Herr Brüggemann, Sie sind am späten Montagabend von den Hertha-Mitgliedern in den Beteiligungsausschuss gewählt worden. In Ihrer Wahlrede haben Sie Kritik geäußert. Muss sich Manager Dieter Hoeneß vor Ihnen fürchten?

Nein – und das ist auch nicht nötig. Es geht mir nicht um Polemik, sondern um konstruktive Kritik. Ich will dem Verein helfen, weil mir Hertha sehr am Herzen liegt. Hoeneß hat viel geleistet für den Klub – Hertha hat in den letzten zehn Jahren eine riesige Entwicklung gemacht. Aber es wurden auch Fehler gemacht, und die müssen angesprochen werden.

Was genau meinen Sie?

Es wird fast alles auf Dieter Hoeneß fokussiert. Der Verein hat einige gute Leute. Aber zuletzt wurde sehr viel Kraft dafür aufgewendet, nur Hoeneß zu schützen. Bisher war er zumindest in der Außendarstellung ein Alleinunterhalter. Es ist falsch zu glauben, der Verein würde mit weniger Hoeneß nicht funktionieren.

Wo sehen Sie Bedarf für Veränderungen?

Wichtige Informationen dürfen nicht nach außen dringen, das ist zuletzt leider passiert, daran müssen Beteiligungsausschuss und Geschäftsführung arbeiten. Außerdem sollten wir uns intensiver um unsere jungen Spieler kümmern. Das ist ein zähes Thema. Es gibt viele Dinge, die man noch verbessern kann. Ein anderer Punkt ist die Außendarstellung. Hertha muss wieder sympathisch werden. Nur so können wir neue Zielgruppen, wie zum Beispiel die zugezogenen Unternehmen und die vielen jungen Kreativen in Berlin, für Hertha akquirieren.

Interview: Ingo Schmidt-Tychsen.

Klaus Brüggemann, 48, war von 2000 bis 2004 im Aufsichtsrat von Hertha BSC. Am Montag wurde der Betriebswirtschaftler von den Mitgliedern in den Beteiligungsausschuss gewählt.

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