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Robinho

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Manchester City: Der Robinho-Coup

Robinho wechselt von Real Madrid überraschend zu Manchester City. Der Brasilianer düpiert damit den FC Chelsea.

London - Genugtuung für Manchester- United-Trainer Sir Alex Ferguson, Enttäuschung für Coach Luiz Felipe Scolari vom FC Chelsea: Spät in der Nacht zum Dienstag stand Englands Fußball-Meister Manchester United als Gewinner und Michael Ballacks Chelsea als Verlierer im Nervenkrieg um die größten Spielertransfers der Premier League fest. Während United nach wochenlangem Pokern seinen Wunschkandidaten, Stürmer Dimitar Berbatow von Tottenham Hotspur, für 30,75 Millionen Pfund (rund 38 Millionen Euro) verpflichtete, gingen die „Blues“ bei Transferschluss um Mitternacht leer aus. Manchester City verpflichtete den Brasilianer Robinho von Real Madrid mit einem Rekordgebot von 32,5 Millionen Pfund (40 Millionen Euro) und stach damit Chelsea aus.

„Dimitar ist einer der besten Stürmer der Welt“, sagte Ferguson, der den 27-Jährigen persönlich vom Flughafen abholte. „Sein Stil und Können werden den Club in eine weitere Dimension bringen“, sagte der Trainer, in dessen Team mit Wayne Rooney und Carlos Tevez bereits zwei dynamische Angreifer stehen.

„Für mich wird ein Traum wahr. Ich will helfen, noch mehr Titel zu holen“, sagte der frühere Leverkusen-Profi Berbatow, der bei Tottenham zuletzt aus dem Kader verbannt war. Uniteds Stadtrivale Manchester City war am Montag noch vergeblich in den Bieterkampf um den Bulgaren eingestiegen.

Dafür überraschte Manchester City, der Club von England-Legionär Dietmar Hamann, den FC Chelsea. Der 24-jährige Robinho unterschrieb überraschend für vier Jahre bei dem bislang eher wenig beachteten Klub. „Ich bin völlig begeistert von der Chance, mit so einem Talent wie Robinho zu arbeiten. Es ist ein deutliches Statement unserer Ambitionen“, sagte Trainer Mark Hughes.

Manchester Citys Transferkasse hatte sich quasi über Nacht gefüllt, als das von der Herrscherfamilie des Golfscheichtums Abu Dhabi gestützte Investmentunternehmen „Abu Dhabi United Group for Development and Investment“ den Club vom früheren thailändischen Premierminister Thaksin Shinawatra übernahm. Mit dem Robinho-Coup deuteten die neuen Besitzer schon einmal an, dass sie möglicherweise mehr investieren wollen als Chelseas Eigner, der russische Oligarch Roman Abramowitsch. Dessen Verpflichtung von Stürmer Andrej Schewtschenko vom AC Mailand vor zwei Jahren für 30 Millionen Pfund hielt den bisherigen Ablöse-Rekord in der Premier-League.

Nach Schewtschenkos Rückkehr nach Mailand und Claudio Pizarros Wechsel zu Werder Bremen sind Chelseas Sturmreihen nun dünner als erwartet. Robinho hatte noch am Sonntag in einer Pressekonferenz erklärt, er wolle für Chelsea spielen. „Die Tatsache, dass er das Angebot von Manchester City akzeptiert hat, zeigt, dass er nicht aus sportlichen Gründen geht“, zitierte der britische Sender BBC Real-Präsidenten Ramon Calderon. Robinho könnte am 13. September seinen Premier-League-Einstand für Manchester City geben – ausgerechnet gegen Chelsea. dpa

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