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Manipulation: Asiatischer Handballverband sorgt für Eklat

Zwei Handballspiele der Olympiaqualifikation waren offensichtlich manipuliert. Daher besteht der Handball-Weltverband (IHF) auf eine Wiederholung - doch der zuständige Verband in Asien weigert sich.

In einer Trotzreaktion hat der Asiatische Handballverband (AHF) den Weltverband IHF brüskiert. Die Asiaten lehnten eine Wiederholung ihrer unter Manipulationsverdacht stehenden Olympia-Qualifikationsturniere ab.

"Die AHF hat es abgelehnt, unsere Entscheidung zu akzeptieren und gemeinsam mit uns das Männer- sowie Frauen-Turnier zu wiederholen", sagte Hala Helmy, Geschäftsführerin des Internationalen Handball-Weltverbandes (IHF). "Für die AHF sind Kuwait und Kasachstan die rechtmäßigen Olympia-Qualifikanten", erklärte Hala Helmy. Damit ist weiterer Ärger vorprogrammiert.

Einmaliger Skandal in der Geschichte des Handballs

Trotz der Verweigerung der AHF wird die IHF an ihrer Entscheidung festhalten und die Neuauflage der Ausscheidungsturniere bis Ende Januar in Japan durchführen. Eile ist geboten, denn bis Ende Januar muss die IHF dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Qualifikanten der Kontinente melden. Die AHF mit dem kuwaitischen Scheich Ahmed al-Fahd-al-Sabbah an der Spitze gilt nach Informationen des Fachmagazins "Handballwoche" in Insiderkreisen seit langem als Urheber für Schiedsrichter- und Manipulationsskandale, bei denen zumeist südkoreanische und japanische Mannschaften stark benachteiligt wurden.

Auslöser dieses in der 112-jährigen Geschichte der Olympischen Spiele und der IHF einmaligen Skandals waren die offensichtlich manipulierten Turniere in Toyota (Männer) und Almaty (Frauen). Das Männer-Turnier in Japan hatte unter skandalösen Umständen Kuwait gegen den Favoriten Südkorea für sich entschieden. Beim Frauen-Turnier hatte ebenso überraschend Gastgeber Kasachstan und nicht die favorisierten Südkoreanerinnen gewonnen.

"Wir haben uns für den Sport entschieden"

Am 17. Dezember hatte der IHF-Council in Paris die bisher einmalige Entscheidung gefällt, zwei Turniere zu annullieren und zu wiederholen. "Wir haben uns für den Sport und den Handball entschieden", hatte IHF-Präsident Hassan Moustafa

Bei den Männern stehen sich nun erneut Südkorea, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Japan gegenüber. Ob allerdings Kuwait antreten wird, ist fraglich. Bei den Frauen sind Kasachstan, Südkorea, Katar und Japan am Ball.

Sandra Degenhardt[DPA]

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