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Sport: Mann, Ball, Korb

Matthias Krause über das dritte Comeback des Michael Jordan Ab 30. Oktober soll sie also fortgesetzt werden, die unendliche Geschichte vom alten Mann, dem Ball und dem Korb.

Matthias Krause über das dritte Comeback des Michael Jordan

Ab 30. Oktober soll sie also fortgesetzt werden, die unendliche Geschichte vom alten Mann, dem Ball und dem Korb. Im Auswärtsspiel bei den Toronto Raptors will Michael Jordan seine 15. Saison in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA mit den Washington Wizards beginnen. Es ist bereits das dritte Comeback des wohl besten Basketballspielers aller Zeiten. „Meine Liebe für das Spiel bestimmt weiter meine Entscheidungen", ließ Jordan in Washington verlauten. Die Liga vernahm’s erleichtert. Jordan ist nicht nur ein begnadeter Sportler, der mit 39 Jahren immer noch ein Spiel alleine gewinnen kann. Jordan, das ist auch ein Markenzeichen, das Wohl und Wehe eines gesamten Industriezweiges bestimmt.

Als sich zu Beginn der Woche die Anzeichen verdichteten, wonach der wahrscheinlich beste Basketballer aller Zeiten trotz seiner Knieprobleme eine Spielzeit dranhängen würde, begann die Aktie des mit ihm eng verbandelten Sportartikelherstellers Nike zu steigen. Nach der Verkündung der frohen Botschaft verbesserte sich das Wertpapier von gut 42 Dollar auf nun knapp 46 Dollar. Ob das eher mittelmäßige Team der Washington Wizards eine ähnliche Entwicklung nimmt, hängt vom körperlichen Zustand des Michael Jordan ab. Als er in der vergangenen Saison 22 Spiele vor dem Ende wegen einer chronischen Knieverletzung nicht mehr spielte, rechneten viele mit seinem endgültigen Abschied. Es folgte eine zweite Operation am rechten Knie, um den Knorpelschaden zu lindern. Weil das fragile Körperteil immer noch zwickte, verschrieb der Arzt schließlich Einlagen.

Nun soll alles wieder in Ordnung sein. Jordan selbst hatte lange überlegt und sich seine Entscheidung bis zum Schluss offen gelassen. Inzwischen überlegt Trainer Doug Collins, ob er ihn als sechster Mann von der Bank bringen wird. Die Wizards haben eigens den All-Star-Spieler Jerry Stackhouse verpflichtet, um Jordans Position angemessen zu besetzen. Man wolle einem Mann, der im Februar seinen 40. Geburtstag feiert, nicht mehr so viel Einsatzzeit zumuten, hieß es. Mittlerweile klingt das alles schon wieder ganz anders. „Ich habe mit dem Coach Doug Collins noch nicht abschließend über meine Rolle gesprochen", sagt Jordan. Als ob es da viel zu besprechen gäbe. Niemand anders als er selbst wird irgendwann die unendliche Geschichte beenden vom alten Mann, dem Ball und dem Korb.

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