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Sport: Manuel Friedrich

Wie der Mainzer den Sieg in Leverkusen erlebte

Streicheleinheiten verteilt Manuel Friedrich nur vor dem Arbeitseinsatz; den kleinen Jungen, den der Kapitän des FSV Mainz vor dem Anpfiff auf den Rasen der Leverkusener Bayarena führt, verabschiedet er mit einem sanften Klaps. Mit Spielbeginn indes verwandelt sich Friedrich. Nun bekämpft der Innenverteidiger, der beim Spiel gegen die USA am Mittwoch erstmals im Aufgebot des Nationalteams steht, die hochgelobten Leverkusener Angreifer Dimitar Berbatow und Andrej Woronin resolut, kompromisslos und konsequent. In der ersten Halbzeit fällt Friedrich selten auf: In der neunten Minute klärt er nach einer gefährlichen Flanke von links. Später fängt er einen bedrohlichen Steilpass auf den gestarteten Berbatow ab. Einen einzigen groben Fehler erlaubt sich Friedrich an diesem Tag, der tauglich ist für ein Bewerbungsvideo: Mit seinem schwächeren linken Fuß legt er dem lauernden Berbatow den Ball auf und ermöglicht dem Gegner einen (folgenlosen) Konter. So spektakulär sicher, wie die gesamte Hintermannschaft steht, agiert sonst auch Friedrich, der umsichtige und stellungssichere Organisator.

Auch in den zweiten 45 Minuten kann Friedrich seine Gegenspieler entscheidend stören. Als der technisch exzellente Berbatow den Ball in gefährlicher Position parallel zum Strafraum führt , spitzelt Friedrich ihm das Leder vom Fuß. Zwar verliert Friedrich in den folgenden 20 Minuten bei Standards vier Kopfballduelle gegen Berbatow, den vielleicht kopfballstärksten Stürmer der Liga. Aber der 26-Jährige behindert den Bulgaren immer wieder entscheidend. Am Gegentreffer durch Freier ist Friedrich schuldlos.

Als der Schiedsrichter abpfeift und der 2:1-Sieg sichergestellt ist, herzt Friedrich Rechtsverteidiger Matthias Abel, dann Nebenmann Nikolce Noveski, und am Schluss umarmt er Torhüter Christian Wetklo. „Mann, war das geil“, sagt er, nachdem die Mannschaft ausführlich mit den Fans gefeiert hat, „ich freue mich unglaublich, dass unser Einsatz endlich mal belohnt wurde.“ Beeindruckend, dass Friedrich dabei ohne ein einziges Foul auskam. Trainer Jürgen Klopp kommentiert die Leistung seines Musterschülers nicht, er sagt nur grinsend: „Es freut mich für Jürgen Klinsmann, dass er Manuel mal kennen lernen darf.“

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