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Sport: Manuel Friedrich

Wie der Mainzer gegen Bochum spielte

Es ist immer dasselbe, das Ritual: in die Hände klatschen, die Kollegen in einem Kreis einen, sich noch einmal anfeuern. Manuel Friedrich ist die Hauptfigur einer Prozedur, die der FSV Mainz 05 auch in seine dritte Bundesliga-Saison hinübergerettet hat. Als Kapitän trägt der Mann mit der Nummer zehn dafür besondere Verantwortung. Noch immer nicht hat Schiedsrichter Michael Weiner den Auftakt gegen den VfL Bochum angepfiffen, da schreit Friedrich noch einmal in alle Richtungen. Der Wachmacher wirkt: Der Gastgeber agiert konzentriert, vor allem in der Defensive. Friedrich steht fast immer richtig – er läuft die Bälle ab, er köpft die Bälle heraus. Mit einer Penetranz, die seinen Widerpart, den ehemaligen Mainzer Benjamin Auer, sichtbar nervt. Dem ballgewandten Brasilianer Fabio Junior schnappt Friedrich fast lässig die Kugel weg. Mainz führt nach einer Stunde 2:0, der Sieg scheint Formsache, da bringt ein abgefälschter Freistoß die Bochumer zurück ins Spiel. Der Abwehrchef schimpft auf seine Vorderleute, in den Schlussminuten köpft er dreimal den Ball in höchster Bedrängnis heraus. Abpfiff. Fertigmachen zum Schunkeln mit der Kulisse, die Rosenmontagslieder intoniert. Friedrich führt die Mannschaft auch jetzt. „Schön, dass wir gewonnen haben“, sagt er, „aber einiges hat nicht gepasst. Aber wenn alles gepasst hätte, müssten wir ja auch schon die Saison beenden.“

Heute fliegt der 26-Jährige von Frankfurt nach Berlin, um im Kreis des deutschen Nationalteams „einige richtig nette Kerle“ zu begrüßen. Der Mainzer ist für das erste Testspiel nach der WM am Mittwoch gegen Schweden berufen worden. Als Friedrich das Stadion am Bruchweg gestern um 18.30 Uhr verlässt, grinst er. „Ich doch klar, dass ich mich auf die Nationalmannschaft freue – so oft durfte ich da ja noch nicht hin.“

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