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"Hallo, ich bin wieder da!" Manuel kehrt nach Schalke zurück - im Trikot des deutschen Nationaltorwarts.

© dapd

Manuel Neuers Rückkehr: Viel Applaus und ein paar Pfiffe

Es war sein erstes Spiel nach dem Abgang aus Gelsenkirchen in der alten Heimat: Nationaltorwart Manuel Neuer verlebt einen stimmungsvollen Abend in der Arena auf Schalke.

Es mischten sich also doch ein paar Pfiffe in den tosenden Applaus, als der Name Manuel Neuer fiel. Der Torhüter ist gestern Abend zurückgekehrt nach Gelsenkirchen, allerdings nur im Trikot der deutschen Fußballnationalmannschaft. Er freue sich, in die Arena auf Schalke zurückzukehren, hatte der 25-Jährige noch am Tag vor dem Länderspiel gegen Österreich gesagt. „Ich weiß nicht, was mich erwarten wird. Ich denke, dass die deutschen Fans auch hinter der deutschen Mannschaft und hinter dem deutschen Torwart stehen“, hatte der junge Mann aus Gelsenkirchen-Buer erklärt. Im Sommer ist er für mehr als 20 Millionen Euro zum FC Bayern gewechselt, ein Wechsel, der nicht geräuschlos über die Bühne ging. In München nicht, vor allem aber bei den Schalke-Fans in Gelsenkirchen nicht. Neuer war so etwas wie der Nerv, der den Klub durchzog, Mitglied seit frühesten Kindesbeinen, ein Leistungs- und Sympathieträger.

Die Arena war ausverkauft, sie war einmal sein Zuhause, und es war das Publikum, das ihn verehrte, das in ihn einen der Ihren sah. Neuers ehemaliger Schalker Vereinskollege Benedikt Höwedes, der gestern Abend sein Debüt als Startspieler in der Nationalelf gab, bedauerte seinerzeit den Wechsel. Wie Höwedes waren auch viele andere gespannt auf die Reaktionen des Publikums in Gelsenkirchen. „Ich hoffe für Manuel, dass er gut aufgenommen wird“, hatte Höwedes gesagt. Neuer könne in gewisser Hinsicht die Leute verstehen, die wütend darüber sind, dass er weggegangen ist, erzählte Höwedes. „Die sind vor allem deswegen wütend, weil er zum FC Bayern gegangen ist. Aber wenn Manuel für sich entschieden hat, dass er in Deutschland bleiben und möglichst erfolgreich spielen möchte, dann war Bayern die einzige Möglichkeit.“

Der FC Bayern spielte gestern Abend mal keine Rolle. Das Publikum erfreute sich am Spiel der deutschen Elf, die fantastisch startete und bald mit drei Toren in Führung lag. Und daran war einer maßgeblich beteiligt, der auch aus Gelsenkirchen stammt: Mesut Özil. Der wuchs in Rufweite der Arena, im Stadtteil Bismarck auf. Das hat wohl auch die Schalker unter den Zuschauern gnädig gestimmt. Neuer selbst hatte eigentlich nicht so viel zu tun. Jedenfalls nicht der Art, dass er hätte eingreifen müssen oder können, sieht man mal von den Rückpässen der eigenen Mitspieler ab. Und selbst als den Österreichern kurz vor und kurz nach der Halbzeit die Treffer zum 1:3 und 2:4 gelangen, stand Neuer nicht so sehr im Blickpunkt. Beide Treffer waren von ihm nicht parierbar gewesen.

Und so wurde es atmosphärisch ein vergnüglicher Abend. Deutschland ist für die EM qualifiziert, und Neuer um einen nicht einfachen Gang erfahrener. Die erste Hürde ist genommen. Die höhere kommt, wenn er mit dem FC Bayern in der Liga hier gastiert. Denn die Roten sieht man hier auf Schalke gar nicht gern.

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