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Marathon in Gaza: Hamas schließt Frauen aus - UN sagt Rennen ab

Weil die Hamas beim traditionellen Gaza-Marathon in diesem Jahr keine Frauen an den Start lassen wollte, haben die Vereinten Nationen den Wettkampf abgesagt.

Nach dem Ausschluss weiblicher Läufer vom diesjährigen Marathon im Gazastreifen durch die radikalislamische Hamas haben die Vereinten Nationen die Veranstaltung abgesagt. „Die Behörden im Gazastreifen (Hamas) haben dieses Jahr darauf bestanden, dass keine Frauen teilnehmen, und das konnten wir wegen der Prinzipien der Vereinten Nationen nicht akzeptieren“, sagte Sami Meschascha, ein Sprecher des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNWRA) der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag.

Der für den 10. April geplante Marathon sollte der dritte seiner Art in der Enklave am Mittelmeer sein. Bei den beiden ersten Läufen waren Frauen noch zugelassen. Mit dem plötzlichen Verbot wolle die Hamas der UNWRA zeigen, wer Herr im Hause sei, meinte ein politischer Beobachter im Gazastreifen. Die UNWRA, von deren Hilfe mehr als eine Millionen der 1,7 Millionen Einwohner des Gebietes am Mittelmeer abhingen, verfüge aus Sicht der Hamas über zu großen Einfluss. Die Hamas begründete das Verbot mit Rücksicht auf „palästinensische Traditionen“. Der Islam erlaubt Frauen durchaus die Teilnahme an Sportveranstaltungen, solange sie sittsam gekleidet sind. (dpa)

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