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Sport: Martin Schmitt: Die größte Skisprung-Party

100 000 Fans, 800 freiwillige Helfer, Flüge auf 150 Meter: Deutschlands zuletzt abgestürzter Überflieger Martin Schmitt soll sich bei der größten Skisprung-Party des Jahres neues Selbstbewusstsein für eine goldene Weltmeisterschaft holen. Nach dem Tiefflug auf den letzten Platz von Sapporo erwarten seine Anhänger an den drei Tagen von Willingen die Revanche gegen Polens Dauersieger Adam Malysz.

100 000 Fans, 800 freiwillige Helfer, Flüge auf 150 Meter: Deutschlands zuletzt abgestürzter Überflieger Martin Schmitt soll sich bei der größten Skisprung-Party des Jahres neues Selbstbewusstsein für eine goldene Weltmeisterschaft holen. Nach dem Tiefflug auf den letzten Platz von Sapporo erwarten seine Anhänger an den drei Tagen von Willingen die Revanche gegen Polens Dauersieger Adam Malysz. Für den Rest der schwächelnden deutschen Springer sind das Team- und die zwei Einzelspringen (RTL von Freitag bis Sonntag jeweils ab 13 Uhr live) auf dem neuen Bakken die letzte Chance zur WM-Qualifikation.

"Ich will die Fans in Euphorie versetzen. Das Ganze soll ein Skisprung-Fest werden, und wir tun alles, um unseren Beitrag zu leisten", sagt Schmitt kämpferisch. Wenige Tage nach dem 23. Geburtstag des Doppel-Weltmeisters meldet die WM-Generalprobe den Ausnahmezustand. Die jeweils 36 500 Karten für die beiden Einzelspringen sind seit Wochen ausverkauft, und auch für das kurzfristig eingeschobene Teamspringen am Freitag wurden bereits über 10 000 Tickets abgesetzt. Vor dem deutschen Hotel proben kreischende Teenager den Belagerungszustand, im Umkreis von 80 Kilometern gibt es kein Quartier mehr, und auf der Internet-Seite werden gar Paris-Reisen für eines der begehrten Tickets geboten.

800 Helfer, die sich selbst "Free Willys" nennen, sollen die Massen bändigen. Keine leichte Aufgabe, denn neben Skispringen ist Willingen für seine Partys rund um das 4000 Leute fassende Festzelt berühmt. Damit Schmitt und Co. zwei Wochen vor der WM in Lahti in Ruhe gelassen werden, sollen angeheuerte Bodyguards die Stars schützen. Auf die Deutschen wartet jede Menge Stress, den der nach den zuletzt schwachen Leistungen nervös gewordene Bundestrainer Reinhard Heß gerne vermieden hätte: "Wir sind noch nicht in der Form, die ich erwarte. Vor allem der Anschlusskader ist instabil. Eigentlich hätte der Kader statt Willingen Training gebraucht, aber das würde kein Mensch verstehen."

In Willingen freut sich Schmitt vor allem auf das neue Schanzenprofil. An Stelle des alten Mühlenkopfbakkens wurde für zwölf Millionen Mark die grösste Sprungschanze der Welt hingebaut, die mit einer Juryweite von 143 Metern fast Flugdimensionen hat. Der Skiklub Willingen muste fast drei statt der geplanten 1,35 Millionen Mark zusteuern. Das will man über den Kartenverkauf und andere Einnahmen wieder reinholen.

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