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Sport: Maskottchen, Traoré und Spiel verloren Alba erlebt beim 88:91

ein Drama zum Schluss.

Berlin - Die Uhr zeigte an: drei Sekunden noch. Je’Kel Foster raste über das Feld, drückte seinen Gegenspieler weg, setzte im Fallen zum Dreipunktewurf an – doch sein Wurf fiel nicht durch den Korb. Es war die letzte Aktion einer dramatischen und tragischen Schlussphase bei Alba Berlins 88:91 (45:50)-Heimniederlage gegen TBB Trier. Zunächst war das Maskottchen der Berliner, der Albatros, nach einem handfesten Streit am Pressetisch von Sicherheitskräften abgeführt worden. Doch den wahren Schock hatte es 31 Sekunden vor Schluss gegeben: Ali Traoré hatte sich unter dem eigenen Korb das rechte Knie verdreht, der Center musste von seinen Kollegen gestützt und vom Feld getragen werden. Der Franzose wurde ins Krankenhaus gebracht, es sah nach erneut einer schweren Verletzung aus bei den Berlinern, die in dieser Saison zwei Spieler mit Kreuzbandrissen verloren haben.

Durch die Niederlage im vorletzten Spiel der Bundesliga-Saison hat Alba es vorerst verpasst, sich den den fünften Tabellenplatz zu sichern. Nun müssen die Berliner am Samstag gegen Bayreuth gewinnen, um am ersten Mai-Wochenende beim Vierten Bayern München in die Play-offs zu starten. Rutschen die Berliner noch auf Rang sechs ab, wartet der Tabellendritte Ulm.

„Wir müssen in den Play-offs ein anderes Gesicht zeigen“, sagte Yassin Idbihi, der in den Schlusssekunden mit einem Pass ins Aus, einem geblockten Wurfversuch und seinem fünften Foul eine unglückliche Figur abgab. Trainer Sasa Obradovic wirkte niedergeschlagen, nachdem sein Team im Schlussviertel eine 13-Punkte-Führung vergeben hatte. „Zum ersten Mal fällt mir nichts mehr ein zum Spiel“, sagte der Serbe, „ich habe keine Erklärung.“

Dabei hatte das Spiel vor 8787 Zuschauern schläfrig begonnen. Die Berliner schienen zu Beginn auf Dienst nach Vorschrift eingestellt – und verrichteten nicht einmal den. Sie gestatteten Trier elf Punkte in Folge, der Rückstand wuchs auf 16 Zähler. Allein Topscorer Foster hielt die Gastgeber in der ersten Hälfte mit 15 von insgesamt 20 Punkten im Spiel. Nach der Pause steigerten die Berliner die Intensität in der Verteidigung, klauten den Gästen nun einige Bälle und erzielte so schnelle Punkte. Auf bis zu 13 Punkte wuchs Albas Vorsprung im Schlussviertel, der Sieg schien sicher. Dann kam, was Triers Trainer Henrik Rödl „das verrückte Ende eines verrückten Spiels“ nannte. Dominik Bardow

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