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Massa-Unfall: Sicherer, aber nicht sicher

Christian Hönicke erklärt, warum die Formel 1 immer gefährlich sein wird

Die Gefahr, das Austesten und Überwinden von Grenzen sind unverrückbar mit der menschlichen Existenz verbunden. Wo es sicher und behaglich ist, wird immer irgendwann jemand aufstehen und das Abenteuer suchen. Die Formel 1 macht da keine Ausnahme. Nach dem schockierenden Unfall des Ferrari-Piloten Felipe Massa vor dem Großen Preis von Ungarn und dem tödlichen Crash des Formel-2-Fahrers Henry Surtees vor einer Woche ist nun unvermeidlicherweise wieder jene Diskussion entbrannt, ob Formel-Rennen mit offenen Cockpits sicher genug sind oder nicht.

Sie sind es nicht, natürlich nicht. Geschwindigkeiten von jenseits der 300 Stundenkilometer und ein offenes Cockpit treiben die Beiträge zur Lebensversicherung in astronomische Höhen. Das wissen die Fahrer, darauf lassen sie sich ein und dafür werden sie entsprechend entlohnt – wie der Pilot eines Kampfflugzeugs, der mit einem Absturz, oder ein Bodyguard, der mit Verletzungen durch einen Angreifer rechnen muss. Dass nun überlegt wird, wie die Formel 1 noch ein wenig sicherer als ohnehin schon gemacht werden kann, ist dennoch richtig. Ständige Verbesserungen dürfen nicht nur die Schnelligkeit der Autos betreffen, sie müssen auch die Sicherheit der Beteiligten beinhalten. Mit ein wenig Überlegung kann der neuralgische Punkt Helm und Kopf bestimmt noch besser geschützt werden, ob mit einer Schutzscheibe, einer Schutzkuppel oder anderen Erfindungen. Eines muss allen Beteiligten dabei aber klar sein: Man kann die Formel 1 vielleicht sicherer machen. Wirklich sicher jedoch wird sie niemals sein. Das liegt in der menschlichen Natur.

Christian Hönicke

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