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McLaren-Mercedes: Alonso gibt Titel als Ziel aus

Auch nach seinem Wechsel zu McLaren-Mercedes gibt es für Weltmeister Fernando Alonso nur ein Ziel: Den Titel. Dem neuen Arbeitgeber ist das nur Recht.

Valencia - Mit neuem Kurzhaarschnitt und ungebremstem Ehrgeiz will Fernando Alonso im neuen Silberpfeil in eine neue Ära durchstarten. "Der Titel muss unser Ziel sein", sagte der spanische McLaren-Mercedes-Neuzugang bei der Team-Präsentation in Valencia. Als Mitgift brachte der 25-Jährige die Startnummer "1" des Weltmeisters mit.

Was er mit Renault schaffte, soll nun mit den Silbernen gelingen. Nach sieben Jahren ohne Triumph für das britisch-schwäbische Team "ist jetzt die richtige Zeit dafür", meinte der zweimalige Titelträger, bevor er sich am Abend bei der geplanten Vorstellung des neuen MP4-22 sowie einigen Runden auf einem Stadtkurs von über hunderttausend Fans feiern lassen wollte. "Das ist eine klare Ansage. Ein Weltmeister wechselt auch nicht in ein neues Team, um Zweiter oder Dritter zu werden", pflichtete Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bei.

"Neues Jahr, neuer Look"

392 Tage nach der Bekanntgabe des Wechsels von Renault zu McLaren-Mercedes präsentierte sich der einstige "Pirat" Alonso mit Ausnahme seiner neuen Raspelfrisur aber optisch brav. Statt des Rennoveralls trug er einen beigen Anzug, darunter ein hellblaues Hemd. Neues Understatement? "Neues Jahr, neuer Look", scherzte der 25-Jährige in Anspielung auf das gefallene Haupthaar.

Als zweiter Fahrer steht Lewis Hamilton aus Großbritannien parat. Der 22 Jahre alte Gewinner der Nachwuchsserie GP2 wird am 18. März beim Großen Preis von Australien sein Debüt auch als erster dunkelhäutiger Pilot in der Formel 1 haben. "Es ist fantastisch für mich, zum Team zu gehören, einfach ein Traum", sagte Hamilton.

Letzter Grand-Prix-Erfolg im Oktober 2005

Alte Zöpfe will die britisch-schwäbische Renngemeinschaft ohnehin abschneiden, nicht nur weil McLaren seit kurzem anteilig auch der Herrscher-Familie des Königreichs Bahrain gehört. Vergessen machen wollen sie die sieglose Zeit im vergangenen Jahr, als das Team erstmals seit zehn Jahren ohne Grand-Prix-Erfolg blieb. Den bis dato letzten Sieg hatte Neu-Ferrari-Mann Kimi Räikkönen am 9. Oktober 2005 in Japan eingefahren. Der neue Wagen, um dessen erste Bilder ein großes Geheimnis gemacht wurde, bleibt zur Freude von Haug ungeachtet der roten Farbe des neuen Hauptsponsors (Vodafone) aber ein Silberpfeil.

Die ersten Fahreindrücke von einem Silberpfeil überhaupt hatte sich Alonso dank Einlenkens seines ehemaligen Arbeitgebers Renault bereits am 15. Dezember verschaffen können. "Wenn ich jetzt nicht mehr ins Auto steige, ist es nicht mehr neu für mich", sagte er beim Gesprächs-Marathon auf dem futuristischen Gelände der Ciudad de las Artes y las Ciencias. Sein bisheriges Gesamturteil: durchweg positiv. "Das Potenzial ist sehr groß, die Motivation genauso", betonte der jüngste Weltmeister der bisherigen Formel-1-Geschichte und sprach von einer Aufbruchstimmung im Team.

"Ferrari wird Michael nicht zu sehr vermissen"

Als Hauptkonkurrenten um den ersten Titel für die Silberpfeile nach den Meisterstücken von Mika Häkkinen 1998 und 1999 hat Alonso Renault, Honda und vor allem Ferrari ausgemacht. Den Karriere-Rücktritt des siebenmaligen Champions und Erzrivalen der vergangenen beiden Jahre, Michael Schumacher, betrachtete er für die Scuderia nicht als entscheidenden Rückschlag. "Ferrari wird deswegen keine großen Probleme bekommen und Michael nicht zu sehr vermissen", befand Alonso. Hingegen könnte sein Ex-Team Schwierigkeiten mit den neuen Bridgestone-Reifen haben, nachdem Partner Michelin ausgestiegen ist und alle elf Teams nun einen Einheitsreifen fahren.

Mit den neuen Bridgestone-Pneus, aber in einem alten Wagen im neuen Design sollte es am Abend auf die Straßen Valencias gehen. Dafür wurden Teile der Innenstadt unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen lahm gelegt. Anschließend sollten die weltberühmten Artisten des Cirque du soleil die Premieren-Gäste verzaubern und die Violonistin Vanessa Mae für den musikalischen Höhepunkt sorgen. Schließlich will McLaren-Mercedes in diesem Jahr endlich wieder die erste Geige in der Formel 1 spielen. (tso/dpa)

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