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Medaillenspiegel: Wie gut ist Deutschland?

Deutschland liegt zur Hälfte der Spiele im Medaillenspiegel hinter China und den USA mit achtmal Gold auf Platz drei. Ein erfreulicher Stand, aber ist es auch einer von Dauer?

Gefühlt trennen Deutschland und die USA bei diesen Olympischen Spielen in punkto Erfolg Welten. Doch ein Blick in die Medaillenwertung zeigt etwas anderes: Deutschland liegt direkt hinter den USA auf Platz drei! Steht der deutsche Sport in Peking vor einer Renaissance als weltweit dritte Kraft?

Bei den Spielen in Barcelona 1992 und Atlanta 1996 landete das Olympia-Team in der Endabrechnung jeweils noch auf Position drei - mit 82 bzw. 65 Medaillen. Doch der Trend ist seither eindeutig negativ: In Sydney waren es nur noch 56, vor vier Jahren in Athen dann gar noch einmal sieben weniger. In der Länderwertung reichte das nur noch zu den Plätzen 5 bzw. 6. Geht es jetzt wieder bergauf? Das liegt ganz im Auge des Betrachters. Die aktuelle Bilanz wird durch die Gewichtung der Medaillen verzerrt. Sortiert wird bei uns nach Gold. In den USA beispielsweise wird die Gesamtzahl der Podestplätze addiert. Nach dieser Rechnung wäre Deutschland derzeit nur Achter, was dem Leistungsstand der DOSB-Mannschaft vermutlich eher entspricht.

Doch selbst wenn hierzulande weiter zuerst die Anzahl der Olympiasiege gezählt wird, ist klar: die deutsche Mannschaft wird über kurz oder lang an Boden verlieren. Unsere einzige Paradedisziplin ist der Reitsport und hier ist die Zahl der Entscheidungen überschaubar. In der Leichtathletik hingegen, wo noch 47 Medaillen vergeben werden, hat Deutschland kaum Erfolgsaussichten. So ist denn eher eine Ausbeute wie zuletzt in Athen mit 13 Mal Gold realistisch. Das Erreichen der vom DOSB angestrebten 50 Medaillen scheint hingegen beinahe utopisch. In der Nationenwertung würde ein solches Ergebnis am Ende ohnehin für kaum mehr als Platz 6 reichen - unabhängig davon, wie gerechnet wird.

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