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Sport: Mehr als nur Vermögen

Berlin soll das deutsche Wembley sein. Der äußere Rahmen ist diesem Anspruch auch gestern gerecht geworden.

Berlin soll das deutsche Wembley sein. Der äußere Rahmen ist diesem Anspruch auch gestern gerecht geworden. Sportlich aber war das DFB-Pokal-Finale vom großen Fußball in seiner 63. Auflage so weit entfernt wie lange nicht. Das lag nicht an den Frankfurtern, sie spielen in der Bundesliga nicht zufällig gegen den Abstieg. Was aber soll man von den Bayern halten? Von ihrer ängstlichen Aufstellung mit gerade drei Offensivkräften in der Startformation, von ihrem Querpassgeschiebe, von ihrem Mangel an Leidenschaft?

Wer am Mittwoch das Champions-League-Halbfinale zwischen Barcelona und Milan gesehen hat, der wird schwerlich auf die Idee kommen, dass der alte und wohl auch neue Deutsche Meister dieses Niveau auch nur annähernd erreichen kann. Dieser Vergleich mit den besten Klubs der Welt ist kein unfairer, er entspricht dem Selbstverständnis des FC Bayern. Es ist an der Vereinsführung, aus dieser Saison ihre Schlüsse zu ziehen. Wenn es den Herren Hoeneß und Rummenigge genügt, die Bundesliga nach Belieben zu beherrschen und dabei das Wohl des Festgeldkontos zu mehren, dann haben sie alles richtig gemacht. Sollten sie aber zu ihrem Anspruch stehen, über Frankfurt, Bielefeld und Mainz hinaus in Europa eine dominierende Rolle zu spielen, dann werden sie ihre Politik ändern und in die Mannschaft investieren müssen.

Mit Stammspielern der Güte Hargreaves, Salihamidzic oder Demichelis ist in der Champions League nicht mitzuhalten. Sportlicher Erfolg hat seinen Preis, der FC Bayern ist ein vermögendes Unternehmen. Es ist an der Zeit, dieses Vermögen in das Kerngeschäft zu stecken und damit eine wirklich große Mannschaft aufzubauen.

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