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Sport: Mehr Geld als im Rest der Welt

Die NBA plant eine Revolution. Ab der Saison 2013/2014 will sie Trikotwerbung in der National Basketball Association erlauben.

Die NBA plant eine Revolution. Ab der Saison 2013/2014 will sie Trikotwerbung in der National Basketball Association erlauben. Bislang war Sponsoring am Mann in den großen vier nordamerikanischen Profisportarten ein Tabu. Nebeneffekt der Neureglung in der NBA wäre der nicht unerhebliche Nebenverdienst von rund 100 Millionen Dollar pro Saison. Bei so viel Geld wird wohl keines der Teams gegen die Neureglung stimmen. Das bedeutet: Es fließt noch mehr Geld in eine Liga, in der ohnehin schon weitaus mehr Geld zirkuliert als in allen europäischen Profiligen.

So normal ein Trikotsponsor in Europa sein mag, Einnahmen wie sie in der NBA erzielt werden können, könnten sich womöglich auf weitere US-amerikanische Sportarten ausbreiten. Europas Sportart Nummer eins, der Fußball, ist zweifellos nur eine kleine Nummer. Mit einem Gehalt von 15 Millionen Euro pro Saison ist der schwedische Nationalspieler Zlatan Ibrahimovic der bestbezahlte Fußballer der Welt. Dafür würde Kobe Bryant keinen Basketball anfassen, er verdient 30 Millionen Dollar pro Spielzeit.

Glück für den europäischen Fußball, dass diese Sportart in Nordamerika hinter den vier großen Sportarten rangiert. Wären die Fernsehrechte zugunsten der Major League Soccer verteilt worden, könnten sie in der Premier League, in der Primera Division und in der Bundesliga einpacken. Dann würde es ihnen so gehen wie allen europäischen Basketballligen oder auch denen im Eishockey, einer Sportart, in der in der Profiliga NHL ein Sidney Crosby gerade einen 100-Millionen-Dollar-Kontrakt unterzeichnet hat: Mit Nordamerika können sie in Europa nicht mehr mithalten. Sie können ihren Zuschauern nur zweitklassigen Sport anbieten, weil sie die besten Spieler der Welt nicht bezahlen können. Denn die spielen zuverlässig in NBA und NHL. Und das, obwohl sie in Europa im Basketball und Eishockey die Trikots doch schon mit aller möglichen Werbung zupflastern.

Arne Draheim

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