zum Hauptinhalt

Sport: Mehr Licht

Der Prozess gegen Thomas Springstein neigt sich dem Ende entgegen, ein Verfahren, in dem der Sport und die Justiz unterschiedliche Interessen haben. Die Staatsanwaltschaft drängt auf einen raschen Abschluss, weil sie ihre Behörde entlasten will und weil es ihr darum geht, rasch eine Straftat aufzuklären.

Der Prozess gegen Thomas Springstein neigt sich dem Ende entgegen, ein Verfahren, in dem der Sport und die Justiz unterschiedliche Interessen haben. Die Staatsanwaltschaft drängt auf einen raschen Abschluss, weil sie ihre Behörde entlasten will und weil es ihr darum geht, rasch eine Straftat aufzuklären. Der organisierte Sport dagegen sucht in dem Prozess nach Spuren eines Ungetüms. Es ist das Ungetüm Doping, und an den bisher sechs Verhandlungstagen vor dem Amtsgericht Magdeburg ist immerhin ein kurzes Schlaglicht darauf geworfen worden. Der Prozess hat angedeutet, wie groß und wie gefährlich es schon geworden ist. In sichergestellten E-Mails von Springstein war von verschiedensten Substanzen die Rede, unter anderem auch von einer, die in die Genstruktur des Menschen eingreift. Zum ersten Mal ist daher in einer breiten Öffentlichkeit über Auftreten und Risiken des Gendopings diskutiert worden.

Der Prozess hätte aber noch mehr leisten können. Die sichergestellten Unterlagen legen jedenfalls den Schluss nahe, dass Springstein sich international vernetzt hatte, um sich seine Informationen über Doping zu beschaffen. Der Staatsanwalt schwenkte am Freitag viel sagend einen Ordner mit Schriftverkehr zwischen Springstein und einem spanischen Arzt. Das schnelle Ende des Prozesses wird wohl ein Verschlusssiegel sein für Ordner wie diesen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false