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Sport: Mehr Luft

Friedhard Teuffel rät den Chinesen, Gebrselassie zum Laufen zu bringen

Es könnte eine der schönsten Geschichten dieser Olympischen Spiele werden: Haile Gebrselassie gewinnt Gold im Marathon. Das wäre die konsequente Erbfolge, die 1960 sein äthiopischer Landsmann Abebe Bikila in Rom begonnen hat. Der Olympiasieg im Marathon ist auch das Einzige, was Gebrselassie noch fehlt in seiner Karriere, Olympiagold auf der Bahn hat er schon, den Weltrekord im Marathon auch.

Es könnte eine der enttäuschendsten Geschichten dieser Olympischen Spiele werden: Haile Gebrselassie läuft nicht mit im Marathon. Nicht etwa wegen einer Verletzung. Oder wegen zu starker Konkurrenz. Nein, weil ihm die Luft in Peking zu schlecht ist. Schon bei seinem letzten Besuch in Peking hat er das gesagt und nun nochmal bekräftigt. Wahrscheinlich wird er eher über 10 000 Meter starten, als mit seinen sensiblen Atemwegen keuchend durch die Stadt zu laufen.

Das wäre eine Niederlage für die Chinesen, bevor die Spiele überhaupt angefangen haben. Was sie daher schleunigst tun sollten: Gebrselassie von ihren Bemühungen um saubere Luft überzeugen. Angeblich haben sie einen grünen Plan, der Firmen verbietet, ihre Abgase im August in die Luft zu pusten und Autofahrern vorschreibt, öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu benutzen. Diesen Plan sollten sie Gebrselassie vorlegen.

Eine Alternative gibt es nämlich nicht. Gebrselassie könnte es 2012 in London noch einmal versuchen, doch in London war er schon einmal beim Marathon eingebrochen, weil ihm Pollen das Atmen schwermachten. Bäume für ihn zu fällen, das wäre nicht im Sinne der Spiele.

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