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Impressionen der letzten Spiele, das waren die Winterparalympics: Im März holte Anna Schaffelhuber in Sotschi ihre erste Goldmedaille bei Winter-Paralympics 2014.

© Imago

Meine  Paralympics: Rasant und elegant

Im März holte Anna Schaffelhuber in Sotschi die Goldmedaille bei den Winter-Paralympics. Nun wurde die 21-Jährige in Köln zum dritten Mal als Behindertensportlerin des Jahres ausgezeichnet.

Da trainieren Athleten jahrelang hin auf diesen Tag, die Minuten und Sekunden, die alles im Leben verändern können. Alles ordnen sie dem Leistungssport unter – und dann das. Punktgenau also startet Anna Schaffelhuber in ihrem Monositzski beim Super-G, fährt das Rennen in Sotschi bei den Paralympics brillant die steile Piste herunter. Dann will das österreichische Team einen Regelverstoß gesehen haben, interveniert. Die 21-Jährige muss einen ganzen Tag lang bangen und am nächsten Morgen beim zweiten Lauf außer Wertung mit umgedrehten Leibchen starten. Doch auch hier behält sie die Nerven, bis nach Filmauswertung feststeht: Sie hat sich am Start nicht abgestoßen, wie von den Österreichern behauptet. Alles regelkonform. Wieder Gold für Schaffelhuber.

So fuhr die Alpinsportlerin des TSV Bayerbach von den Winterspielen in Sotschi mit fünf Goldmedaillen in allen fünf Disziplinen nach Hause: im Slalom, im Riesenslalom, in der Abfahrt, in der Superkombination – und im Super-G.

Schaffelhuber ist fokussiert, sie ist ehrgeizig, und sie ist jetzt in Köln schon zum dritten Mal als Behindertensportlerin des Jahres ausgezeichnet worden. Schaffelhuber kam mit einer inkompletten Querschnittslähmung auf die Welt, und sie sieht sich nicht als behindert. Sie sei einfach so, wie sie ist. Die Eltern kamen nicht hinterher, sie auf dem Schlitten den Berg hochzuziehen. Mit fünf Jahren saß sie das erste Mal im Monositzski. Heute rast sie so elegant und schwungvoll die Piste herunter, dass man ihr dabei die 115 Stundenkilometer nicht ansieht.

Die Rollstuhlbasketballerinnen wurden Mannschaft des Jahres

Im Deutschen Sport & Olympia Museum konnte auch die Damennationalmannschaft im Rollstuhlbasketball die Ehrung als Team des Jahres 2014 entgegennehmen – ebenfalls zum dritten Mal. Die Frauen errangen mit Bundestrainer Holger Glinicki die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft in Toronto.

Vergleichsweise neu in der Runde der Geehrten ist Markus Rehm, 26. Als er in diesem Jahr mit einer Weite von 8,24 Metern Deutscher Meister der nicht behinderten Leichtathleten wurde, verbesserte er damit seinen eigenen paralympischen Weltrekord um 29 Zentimeter und sprang als erster paralympischer Athlet über acht Meter. Rehm sagte, „auch diesen Titel werde ich nutzen, um meinen Beitrag zum inklusiven Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung im Sport und in der Gesellschaft weiter voranzubringen“. Zwar hatten Journalisten die Vorauswahl zu den Preisen getroffen, doch zwei Wochen lang konnte das Publikum unter anderem im Internet über Favoriten abstimmen. Das unterscheidet die Wahl übrigens von der für die „Sportler des Jahres“.

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