Sport: Meister der Effizienz

Mailand - Filippo Inzaghi hat Gerd Müller als Rekord-Torjäger auf Europas Plätzen abgelöst. Mit dem 1:0-Siegtreffer des AC Mailand in der Champions League über Celtic Glasgow hat der 34 Jahre alte italienische Stürmer mit 63 Europacup-Toren den ehemaligen Bayern-Spieler in der „Ewigen Scorerliste“ der Europäischen Fußball-Union (Uefa) übertroffen. Gerd Müller hatte 62 Treffer für den FC Bayern in Europapokalwettbewerben erzielt. Der neue Rekordtorschütze wurde daraufhin in seiner Heimat kräftig bejubelt.

„Inzaghi geht in die Geschichte ein“, titelte die Zeitung „Tuttosport“. Die „Gazzetta dello Sport“ schwärmte: „Inzaghissimo, nun ist er der Tor-König Europas.“ Der Hochgelobte selbst war stolz, das historische Tor im heimischen Giuseppe-Meazza-Stadion im Beisein von Vater Giancarlo und Bruder Simone erzielt zu haben. „Ich habe eine Träne vergossen und mich nicht dafür geschämt. Ich werde mit meiner Familie feiern“, sagte Inzaghi. Sein Erfolgsgeheimnis sei ganz einfach: „Ich habe mit 34 Jahren immer noch die Spiellust eines Kindes.“ Aber dass er so viele Tore habe schießen können, verdanke er auch seinen Teamkollegen.

Für Milans Vizepräsident Adriano Galliani ist er ein Phänomen: „Seit seiner Kindheit macht er Tore. Ich habe immer gesagt: Stürmer muss man sich aus dem Panini-Bilder-Album suchen. Wer Tore machen kann, der macht das sein ganzes Leben lang. Inzaghi ist der Beweis.“ Auch der Mailänder Erfolgscoach Carlo Ancelotti lobte seinen Angreifer: „Er ist einer mit Tor-Garantie.“

Inzaghi hatte seinen ersten Europacup-Treffer am 28. September 1995 für den AC Parma erzielt. Seit der Spielzeit 2001/02 trifft er nun für den AC Mailand. Hinter Gerd Müller liegen nun mit je 60 Toren im Europapokalwettbewerben Andrej Schewtschenko (FC Chelsea) und Raul (Real Madrid). Ruud van Nistelrooy (Real Madrid/57) und Portugals Altstar Eusebio (56) folgen auf den weiteren Plätzen.

Besonders beeindruckte Inzaghi am 23. Mai 2007 im Champions-League-Finale in Athen gegen den FC Liverpool (2:1) als zweifacher Torschütze und Matchwinner. Aus zwei Chancen machte der italienische Nationalspieler, der im Januar noch von Verletzungen zurückgeworfen worden war, für den AC Mailand zwei Tore. „Inzaghi war mörderisch“, befand die Zeitung „L’Unione Sarda“ damals. Seitdem gilt er als Meister der Effizienz. dpa