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Menschenrechte: Deutsch-Tibeter freigelassen

Unmittelbar nach Abschluss der Olympischen Spiele in Peking ist der Deutsch-Tibeter Florian Norbu Gyanatshang nach Angaben des Vereins Tibeter Jugend Europa am Montagmorgen (Ortszeit) aus chinesischer Haft entlassen und von den chinesischen Behörden nach Deutschland abgeschoben worden.

Die Familie des 30-jährigen Stuttgarters wurde den Angaben zufolge über seine Abschiebung informiert. Er hatte zusammen mit drei weiteren Aktivisten vor dem Olympiagelände in Peking eine Tibetflagge enthüllt. Acht ebenfalls wegen protibetischer Proteste festgenommene amerikanische Tibet-Aktivisten wurden freigelassen und abgeschoben. Das berichtete der US-Fernsehsender ABC am Sonntag unter Berufung auf die Menschenrechtsgruppe „Studenten für ein Freies Tibet“.

Eine Bestätigung des Auswärtigen Amtes in Berlin war nicht zu erhalten. Ein Sprecher sagte auf dpa-Anfrage, die Botschaft sei mit den chinesischen Behörden weiter in Kontakt. Der 30-Jährige hat eine deutsche Mutter und einen tibetischen Vater und arbeitet als Softwareentwickler in Stuttgart. Er ist Leiter der deutschen Sektion des Vereins Tibeter Jugend.

Die Amerikaner waren vorige Woche festgenommen und zu zehn Tagen Haft verurteilt worden, nachdem sie laut chinesischen Angaben „die öffentliche und soziale Ordnung gestört“ hatten. Die USA hatten gegen das Vorgehen Pekings heftig protestiert.  „Die Demonstranten haben in Sprechchören die Unabhängigkeit Tibets gefordert, das seit Jahrhunderten ein Teil Chinas ist“, sagte ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington dem Sender ABC. „Es ist völlig klar, das dadurch chinesische Gesetze verletzt wurden.“

Nach Ansicht der Menschenrechtsgruppe will Peking mit der Abschiebung schlechte Presse zum Ende der Olympischen Spiele vermeiden. „Das hätte einen Schatten auf die Abschlusszeremonie geworfen“, sagte Lhadon Tethong, Direktor von „Studenten für ein  Freies Tibet.“ (dpa)

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