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Sport: Mildes Urteil aus der Ferne

Wasserball-Nationaltrainer Stamm setzt nach zwei Spandauer Niederlagen beim Balen-Cup auf den Faktor Zeit

Berlin. Am Sonntag hielt es Hagen Stamm auf Fuerteventura nicht mehr aus. Der Wasserball-Bundestrainer rief in der Schöneberger Lehrschwimmhalle an und informierte sich über den Alfred-Balen-Cup. Gern wäre er auch dabei gewesen, „aber dann hätte ich bis Olympia im August 2004 keinen Urlaub mehr gehabt“. Stamm geht bei seinem Zeitplan davon aus, dass sich die deutschen Wasserballer beim Qualifikationsturnier vom 25. Januar bis 1. Februar in Rio de Janeiro für die Olympischen Spiele qualifizieren.

Natürlich interessierte sich Stamm auch dafür, wie die neue Konzeption, Wasserball bei Spandau 04 in den Rahmen einer großen Party zu stecken, angenommen wurde. Aber vor allem wollte er wissen, in welcher Form sich seine Nationalspieler präsentierten. Dass sich die Wasserfreunde Spandau 04 mit 9:14 (2:3, 3:5, 2:2, 2:4) gegen Honved Budapest am Schlusstag die zweite Niederlage eingehandelt hatten, erschütterte ihn nicht wirklich.

Die Ungarn waren in der vergangenen Saison auf Rang zwei in der Champions League und gelten nach Aussage des Spandauer Kapitäns Patrick Weissinger als „der ganz große Favorit“ für diesen Wettbewerb 2004. Mitfavorisiert ist auch der Vorjahresdritte Mladost Zagreb, dem der deutsche Rekordmeister am Samstag mit 8:9 unterlegen war. Nur gegen ZSKA Moskau hatte es für Spandau einen Erfolg gegeben.

Spandau 04 – damit das Gros der Nationalmannschaft – wies zu diesem frühen Saisonzeitpunkt eine durchschnittliche Form nach. „Für uns waren vor allem die Spiele gegen Zagreb und Budapest wichtig. Dann erst jetzt wissen wir, wo wir zurzeit stehen“, sagte Röhle, dessen Team zuvor schon eine Woche lang mit den Budapestern in Berlin trainieren konnte. „Vier Wochen vor Beginn unserer Bundesliga-Saison befindet sich meine Mannschaft im Aufbautraining. Budapest war der verdiente Sieger des Turniers. Außerdem ist das Team fast identisch mit dem ungarischen Nationalteam.“

Den ersten Titel in der neuen Saison wollen die Spandauer am 1. November ab 20 Uhr in der Schöneberger Lehrschwimmhalle beim Supercup holen. Gegen die SG Waspo 98 Hannover, wie der Dauergegner aus Niedersachsen nach einer Fusion nunmehr offiziell heißt, sollen sich die Spieler bereits auf höherem Niveau als beim Balen-Cup präsentieren. Zahlreiche Fehlpässe und vergebene Überzahlangriffe, wie sie den Spandauern gegen Honved Budapest unterliefen, wird Hagen Stamm dann nicht mehr tolerieren.

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