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Sport: Misserfolg in Serie

Wieder einmal nimmt beim EHC Eisbären, so scheint es, eine Negativserie ihren Lauf. Am Dienstag verloren die Berliner vor 3000 Zuschauern im Sportforum Hohenschönhausen mit 2:4 (0:1, 1:1, 1:2) gegen die Iserlohn Roosters.

Wieder einmal nimmt beim EHC Eisbären, so scheint es, eine Negativserie ihren Lauf. Am Dienstag verloren die Berliner vor 3000 Zuschauern im Sportforum Hohenschönhausen mit 2:4 (0:1, 1:1, 1:2) gegen die Iserlohn Roosters. Sie kassierten damit bereits ihre vierte Niederlage in Folge. So wie die Eisbären sich gegen die Iserlohner präsentierten, werden sie es schwer haben, am Ende der Hauptrunde einen Platz zu erreichen, der in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt. Die Kernfrage wird sicher in den kommenden Tagen sein, wie viel Geduld die Klubführung angesichts der neuerlichen Talfahrt beim EHC hat. Noch in der Nacht setzten sie sich zusammen, um die Lage zu erörtern. Und auch die Diskussion um den Arbeitsplatz von Trainer Uli Egen dürfte vermutlich wieder recht laut werden.

Gründe dafür, dass die Eisbären mit dem Tabellenvorletzten große Probleme hatten, ließen sich zuhauf finden. Mit Steve Walker, David Roberts und Sven Felski fehlten den Berlinern drei wichtige Stürmer, mit Dan Laperriere zudem einer der besseren Verteidiger. Außerdem waren die Roosters mit besten Referenzen nach Berlin gekommen, hatten zuletzt die Play-off-Kandidaten Köln und Nürnberg geschlagen. Und dann ist da noch der neue Torhüter: Gestern bestritt Rich Parent sein fünftes Spiel in der DEL, in der vergangenen Saison war der Kanadier noch bei den Pittsburgh Penguins in der amerikanischen Profiliga NHL unter Vertrag.

Sicher, was Parent gestern in Berlin bot, das war wahrlich nicht schlecht. Und trotzdem: Das und alles andere, was für Iserlohn sprach, reicht immer noch nicht, um den gestrigen Auftritt der Eisbären zu rechtfertigen. Die Berliner agierten nicht nur kraftlos, sondern auch ideenlos. Und das gegen einen Gegner, der trotz aller jüngsten Erfolge auch nicht eben vor Einfallsreichtum sprühte. Ein belanglos und ohne große Torchancen dahinplätscherndes erstes Drittel hatte 46 Sekunden vor der ersten Pausensirene einen aus Sicht der Eisbären betrüblichen Höhepunkt gefunden: Völlig frei vor dem Berliner Tor hätte sich Iserlohns Stürmer Steve Washburn fast den Arm ausgekugelt, bis seine Kollegen registrierten, dass sich kein Spieler der Eisbären für ihn interessierte. Allein vor EHC-Torhüter Richard Shulmistra konnte Washburn aber nicht erfolgreich abschließen, dafür traf Colin Beardsmore im Nachschuss zur Iserlohner Führung.

Ein Aufbäumen der Eisbären war im zweiten Drittel lange nicht zu spüren, knapp zwei Minuten nach Wiederbeginn konnte Doug Ast sogar auf 2:0 für die Roosters erhöhen. Als sich so langsam der Unmut auf den Rängen breit machte, gaben die Berliner dann doch noch ein Lebenszeichen von sich: Wenige Minuten vor der zweiten Pause erzielte Ed Patterson das 1:2.

Im letzten Abschnitt bemühten zumindest die Fans alles, was die Stimmbänder hergaben. Das spornte die Eisbären an, obwohl das Erfolgserlebnis lange auf sich warten ließ. Blank vergab zehn Minuten vor Schluss nach einem Solo, Tomlinson traf - Iserlohns Torwart Parent war schon geschlagen - den Pfosten, bevor es David Cooper endlich richtig machte. Vier Minuten vor Schluss stand es 2:2. Es passte aber ins Bild der Eisbären, dass ausgerechnet ein Berliner den Iserlohner Sieg besiegelte: Patterson bugsierte den Puck über die Linie des eigenen Tores, Laylin wurde als Siegtorschütze für die Roosters angegeben. Zwei Sekunden vor Ende traf Beardsmore noch ins leere Berliner Tor, Shulmistra war zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen.

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