zum Hauptinhalt

Sport: Misslungenes Debüt

Mit zwei neuen Spielern unterliegen die Eisbären dem ERC Ingolstadt 2:3

Berlin - Es war ein besonderes Spiel für die Eisbären, in mehrfacher Hinsicht. Mit Torwart Tomas Pöpperle und Stürmer Patrick Jarrett trugen gegen den ERC Ingolstadt gleich zwei neue Profis erstmals das Trikot der Berliner. Zudem war es die Gelegenheit zu zeigen, wie klein oder groß der Abstand zur Spitze der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist, kam doch mit Ingolstadt der souveräne Tabellenführer nach Berlin. Vor ihrem Auftritt im Sportforum hatten die Bayern in 16 Spielen nur viermal verloren, eine weitere Niederlage kam gestern nicht dazu. Obwohl die Eisbären vor 4000 Zuschauern sehr engagiert spielten, verloren sie 2:3 (1:1, 1:1, 0:1).

Ein Spiel der DEL hatte Tomas Pöpperle vor seinem Debüt im Sportforum bereits gesehen, das 6:3 der Eisbären am Freitag gegen Kassel. „Hier ist viel vor den Toren los“, hatte der tschechische Torhüter festgestellt. „Es wird eben der nordamerikanische Stil gespielt.“ Manchmal allerdings ist der Stil in der DEL ein deutsches Durcheinander – gestern mitunter zu oft. Allerdings entschädigte das hohe Tempo dafür, turbulente Aktionen gab es genug. Nach exakt 100 Sekunden hatte Pöpperle schon sein erstes Gegentor beim neuen Arbeitgeber kassiert.

Florian Keller hatte einen Distanzschuss von Chris Armstrong ins Berliner Tor abgefälscht. Ausgerechnet Keller – nach der vergangenen Saison war der Stürmer in Unfrieden von den Eisbären geschieden, weil er sich mit Trainer Pierre Pagé nicht verstand. Vor dem gestrigen Spiel hatte sich Keller dann in einer Boulevardzeitung von der Berliner Neuverpflichtung Pöpperle wenig beeindruckt gezeigt. „Es ist egal, wer bei den Eisbären im Tor steht, wir haben zurzeit einen Lauf“, wurde Keller zitiert.

Durchweg beeindruckend war die Vorstellung des Tabellenführers aber nicht. Gleich in ihrer ersten Überzahlsituation gelang den Eisbären durch Mark Beaufait der Ausgleich. Und wiederum im Powerplay stocherte der sehr agile Sven Felski Mitte des zweiten Drittels den Puck ins Ingolstädter Tor. Kurz zuvor hatten die Eisbären-Fans Pöpperle schon mit vorsichtigen Sprechchören gefeiert, nur Sekunden nach Felskis 2:1 aber ließ der Torhüter einen nicht unhaltbar wirkenden Schuss des Ingolstädters Günter Oswald über seine Stockhand ins Tor flutschen.

Es sollte Pöpperles einzige schwache Aktion bleiben, ansonsten lieferte der 21 Jahre alte Tscheche eine solide Vorstellung ab, während der neue Berliner Stürmer Jarrett bei seinen wenigen Einsätzen in der vierten Reihe kaum etwas zeigen durfte. Beim dritten Ingolstädter Tor, das Robert Valicevic nach 46 Spielminuten erzielte, war Pöpperle machtlos. Die Berliner vergaben danach in einem 5:3-Überzahlspiel noch die Chance zum Ausgleich. Schließlich war der Sieg des kombinationssicheren und routinierteren Gegners aus Bayern auch verdient.

Nebenbei verbesserte der Tabellenführer auch seine unerfreuliche Auswärtsbilanz in Berlin: Nur einmal hatten sie vor dem gestrigen Spiel bei den Eisbären gewinnen können – und das in den Play-offs der vergangenen Saison, als bei der damaligen DEL-Spitzenmannschaft Eisbären ein Mann im Tor stand, den sie in dieser Saison durchaus gebrauchen könnte: Nationaltorhüter Olaf Kölzig.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false