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Sport: Mit Bronze getröstet

Der Schwede Holm verfehlt den Hochsprungtitel

Göteborg – Nach seiner vorzeitigen Landung versuchte Stefan Holm keine Enttäuschung zu zeigen. „Ich habe die Bronzemedaille gewonnen. Es war mein zweitbester Wettkampf im Freien nach meinem Olympiasieg 2004 in Athen“, sagte der schwedische Hochspringer. Konnte man ihm das abnehmen? Sieben Tage, sechs Mal Gold – so hatten es sich die Schweden eigentlich ausgerechnet für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Göteborg. Doch schon am dritten Tag schnappte der Russe Andrej Silnow mit 2,36 Metern Gold im Hochsprung weg, und zwischen ihn und Stefan Holm schob sich auch noch der Tscheche Tomas Janku. Er hatte wie Holm 2,34 Meter bewältigt.

Der Hochsprung ist den Schweden besonders ans Herz gewachsen. Das liegt vor allem an Patrick Sjöberg. Er überquerte in den Achtzigerjahren 2,42 Meter, wurde 1987 Weltmeister und gewann zweimal die Silbermedaille bei Olympischen Spielen, 1984 und 1992. Als er sprang, saß als kleiner Junge auch Stefan Holm auf der Tribüne. Nicht nur ihn hat Sjöberg für die Leichtathletik begeistern können. Am Europameistertitel ist er nun nur knapp gescheitert.

Eine andere Geschichte des Mittwochabends handelt von einer Lebensumstellung. Die Berlinerin Claudia Marx hat im vergangenen Jahr alles aufgegeben, sie lief auf einmal nicht mehr 400 Meter, sondern 400 Meter Hürden, sie wechselte den Trainer, sie zog von Berlin nach Dresden.

Am Mittwoch wurde Claudia Marx im EM-Finale über 400 Meter Hürden Vierte und das zeigte ihr: „Es hat sich alles gelohnt.“ Erst ein Dutzend Rennen über die Hürden hat sie bestritten. Bundestrainer Jürgen Mallow hat ihr jetzt noch einmal gesagt: „Mit vierzig Rennen bist du ein Routinier.”

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